Das Schweizer Biathlon-Team kann durchatmen. Selina Gasparin erreicht mit Rang 5 im Einzel beim Weltcup in Ruhpolding das erste Top-Ten-Resultat dieses Winters.
Die 31-jährige Bündnerin traf im Lauf über 15 km sämtliche 20 Scheiben. Somit war die Grundlage für einen erfolgreichen Wettkampf gelegt, denn im Einzel wird für jeden Fehlschuss eine Strafminute zur Laufzeit addiert. Selina Gasparin schaffte ihr erstes Top-Ten-Resultat im Weltcup seit ihrer Rückkehr nach der Mutterschaftspause. Mitte Dezember hatte sie mit Rang 11 im Sprint von Hochfilzen ihr Potenzial angedeutet.
Die seit Juni 2014 mit dem russischen Langläufer Ilja Tschernoussow verheiratete Bündnerin räumte erst zum zweiten Mal in ihrer Karriere in einem Wettkampf 20 Scheiben ab. Letztmals war ihr dies bei ihrem Lauf zur Silbermedaille an den Olympischen Spielen in Sotschi gelungen. Die Olympia-Zweite verpasste ihren vierten Podestplatz im Weltcup möglicherweise durch einen Sturz vor dem ersten Schiessen. Ihr Rückstand auf Rang 3 von Weltcup-Leaderin Gabriela Soukalova betrug 14 Sekunden. Einen überlegenen Sieg feierte Dorothea Wierer. Die Italienerin blieb zusammen mit Gasparin als einzige Spitzenläuferin im Schiessstand fehlerfrei. Die Finnin Kaisa Mäkäräinen büsste 55 Sekunden ein, Soukalova 1:09 Minuten.
Ihre bislang drei Podestplätze hatte Selina Gasparin im Olympia-Winter 2013/2014 erreicht. In Annecy und Hochfilzen holte sie im Sprint die ersten zwei Weltcupsiege für die Schweiz im Biathlon. Auch ihr Exploit in Sotschi zählt als Weltcup-Podium.
Selina Gasparin klassierte sich am Donnerstag als einzige Schweizerin in den Weltcup-Punkterängen. Ihre jüngste Schwester Aita erhielt als 43. zwei Strafminuten aufgebrummt. Lena Häcki (57.) verfehlte fünf Scheiben, Irene Cadurisch (64.) drei.