Der US-Senat hat den von Präsident Donald Trump als Handelsminister vorgeschlagenen Milliardär Wilbur Ross bestätigt. Ross gilt auf der Position als umstritten.
Der Kandidat von US-Präsident Donald Trump für den Posten des Handelsministers, Wilbur Ross, ist vom Senat in Washington bestätigt worden. 72 der einhundert Senatoren stimmten für den 79-jährigen Multimilliardär. Ross erhielt damit auch einige Stimmen aus dem Lager der oppositionellen Demokraten, die in der Kammer 46 Sitze innehaben.
Der als «König der Konkurse» bekanntgewordene Investor hatte seinen Langzeitbekannten Donald Trump bereits im Wahlkampf unterstützt. Er wird eine einflussreiche Stimme im Wirtschafts-Team des neuen US-Präsidenten sein. So soll er die Neuverhandlungen des Handelsabkommens Nafta mit Mexiko und Kanada leiten.
Ross wird einem Ministerium mit 44’000 Mitarbeitern vorstehen, das auch für den Kampf gegen Billig-Exporte in die USA, der Erhebung wichtiger Wirtschaftsdaten und für Ausfuhr-Fragen bei sensitiven Technologien zuständig ist.
Gegen «arglistige Handelspraktiken»
Ross hat erklärt, er sei ausdrücklich für internationalen Handel. Die Partner müssten sich dabei aber an die in den USA geltenden Fairnessregeln halten. Die US-Regierung dürfe sich nicht mit «arglistigen Handelspraktiken» und staatlich subventionierter Produktion im Ausland abfinden.
Trump hat indes erklärt, Strafsteuern für Unternehmen einzuführen, die Produkte in einem anderen Land herstellen und dann in den USA verkaufen.
Bei der Bestätigung sprachen sich auch viele Demokraten für Ross aus, der vom Republikaner Trump nominiert worden war. Dies geht unter anderem auf eine Empfehlung von Gewerkschaften zurück, die Ross unterstützen, weil er kurz nach der Jahrtausendwende die Restrukturierung bankrotter US-Stahlkonzerne unterstützt hatte und dadurch zahlreiche Werke und tausende Arbeitsplätze rettete.
Das Vermögen von Ross wird auf 2,9 Milliarden Dollar geschätzt. Einen Teil davon machte er in den späten 1990er Jahren und zu Beginn der 2000er durch die Sanierung von angeschlagenen US-Konzernen etwa aus der Strahl-, Kohle-, textil- und Autozuliefer-Industrie.
Auf den Investor wartet nun unter anderem die Aufgabe, Trumps Wahlversprechen, Industriejobs in die USA zurückzuholen, mit in die Praxis umzusetzen.