Die Versorgung der westafrikanischen Ebola-Länder mit medizinischen und anderen Hilfsgütern wird leichter: Nach langem Drängen von Hilfsorganisationen hat Senegal mit der Einrichtung eines humanitären Luftkorridors vom Militärflughafen Ouakam bei Dakar begonnen.
Damit werde es für humanitäre Organisationen einfacher, Personal und Ausrüstungen in die am härtesten von der Ebola-Epidemie betroffenen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone zu bringen, erklärte am Sonntag der Sprecher des Welternährungsprogramms der UNO (WFP), Alexis Masciarelli. Am Vortag konnte das WFP einen ersten Flug über den Sonderteil des Militärflughafens absolvieren.
Bei der Einrichtung seien umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, sagte Senegals Gesundheitsministerin Awa Marie Coll Seck nach Angaben des Senders Radio France International (RFI). Man handle «im Geist der Solidarität» mit den Ebola-Ländern. Senegals im August geschlossene Landgrenze nach Guinea bleibt aber zu.
Quarantäne für Vize-Gesundheitsministerin
Liberias Vize-Gesundheitsministerin Bernice Dahn stellte sich unterdessen nach dem Tod eines Mitarbeiters durch Ebola selbst unter Quarantäne. Ein Regierungssprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag, dies sei eine vorbeugende Massnahme, nachdem ihr Assistent sich mit dem Virus angesteckt habe.
Dahn ist die ranghöchste Ärztin des westafrikanischen Landes, das am stärksten von dem jüngsten Ebola-Ausbruch betroffen ist. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind bislang mindestens 3091 der insgesamt 6574 Ebola-Infizierten gestorben.