Serben gedenken Opfer der NATO-Angriffe vor 13 Jahren

In Serbien hat die Bevölkerung am Samstag der Opfer der NATO-Luftangriffe vor 13 Jahren gedacht. Präsident Boris Tadic legte bei einer Zeremonie in der Ortschaft Aleksinac einen Kranz zu Ehren der Toten nieder.

Der Bürgermeister Belgrads, Dragan Djilas (r.), an einer Gedenkveranstaltung (Bild: sda)

In Serbien hat die Bevölkerung am Samstag der Opfer der NATO-Luftangriffe vor 13 Jahren gedacht. Präsident Boris Tadic legte bei einer Zeremonie in der Ortschaft Aleksinac einen Kranz zu Ehren der Toten nieder.

„Das war ein Verbrechen gegen unser Land und unser Volk. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen“, erklärte der Staatschef. Am 24. März 1999 hatte die NATO Serbien angegriffen, um Belgrad zu einem Ende der Gewalt im Kosovo zu zwingen. Während der 78-tägigen Luftangriffe wurden weite Teile der serbischen Infrastruktur zerstört.

Nationalisten nutzten den Gedenktag, um antiwestliche Ressentiments zu schüren, während Liberale die mangelhafte Aufarbeitung der Geschichte in Serbien kritisierten.

Nach serbischen Angaben kamen bei den Luftangriffen 2500 Menschen ums Leben, 12’000 weitere wurden verletzt. Unabhängige Schätzungen gehen von einer deutlich geringeren Opferzahl aus.

Liberale Aktivisten kritisierten, die serbische Regierung gefährde mit ihrem fragwürdigen Geschichtsbild die Chancen des Landes auf einen baldigen EU-Beitritt. „Die Politiker haben niemals wirklich versucht, die Dinge zu erklären. Sie haben nie klar gesagt, wer wer war“, sagte Maja Micic von der Jugendinitiative für Menschenrechte.

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