Serbien schliesst Grenze für kroatische LKW und Güter

Im Streit um den Umgang mit der Flüchtlingskrise hat Serbien seine Grenzen für kroatische LKW und kroatische Güter geschlossen. Das Verbot gilt für sämtliche Grenzübergänge zwischen den beiden Ländern, wie der Innenminister ankündigte.

Blockade beim Grenzübergang Batrovci zwischen Serbien und Kroatien: Serbien beschloss, keine kroatischen LKW mehr über die Grenze zu lassen - das gleiche Verbot hatte zuvor Kroatien für serbische Transporter ausgesprochen. Hintergrund ist die Flüchtlingskrise. (Bild: sda)

Im Streit um den Umgang mit der Flüchtlingskrise hat Serbien seine Grenzen für kroatische LKW und kroatische Güter geschlossen. Das Verbot gilt für sämtliche Grenzübergänge zwischen den beiden Ländern, wie der Innenminister ankündigte.

Ab Mitternacht dürfe kein in Kroatien zugelassener Laster und kein anderes Fahrzeug mit kroatischen Gütern mehr ins Land, sagte der serbische Innenminister Nebojsa Stefanovic am Mittwoch dem staatlichen Fernsehsender RTS. Damit reagiere Serbien auf eine «wirtschaftliche Aggression», um «seine Interessen» zu verteidigen.

Zuerst hatte Kroatien am Montag seine Grenzen für Laster aus Serbien gesperrt. Damit wollte Zagreb Druck auf die Regierung in Belgrad ausüben, damit sie die vielen Flüchtlinge auf der Westbalkan-Route nach Ungarn und Rumänien und nicht nach Kroatien weiterleitet. Zuvor waren binnen einer Woche mehr als 44’000 Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien über Serbien nach Kroatien eingereist.

Serbien hatte Kroatien ein Ultimatum bis Mittwoch um 24.00 Uhr MESZ gestellt, um die Grenzschliessung für serbische Transporter aufzuheben. Dass Kroatien darauf nicht eingegangen sei, sei «unverantwortlich», sagte Innenminister Stefanovic.

Am Mittwoch hatten aufgebrachte LKW-Fahrer den einzigen noch offenen Grenzübergang zwischen den beiden Ländern, Batrovci-Bajakovo, blockiert.

Seit Ungarn Mitte September seine Grenze zu Serbien völlig dicht gemacht hatte, versuchen tausende Flüchtlinge, über Kroatien weiter nach Nordwesten zu gelangen. Das EU-Land sieht sich mit diesem Andrang überfordert.

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