Serbischer Ultranationalist Seselj in Den Haag verurteilt

Das UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien hat den serbischen Ultranationalisten Vojislav Seselj am Montag wegen Missachtung des Gerichts zu einer eineinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt.

Aufnahme des serbischen Ultranationalisten Vojislav Seselj aus dem Jahr 2002 (Bild: sda)

Das UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien hat den serbischen Ultranationalisten Vojislav Seselj am Montag wegen Missachtung des Gerichts zu einer eineinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt.

Der in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagte 57-Jährige habe in einem Buch „vorsätzlich“ Informationen über zehn geschützte Zeugen in seinem Prozess veröffentlicht, sagte Richter O-Gon Kwon.

Im Juli 2009 war Seselj bereits zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt worden, nachdem er die Identität von drei geschützten Zeugen preisgegeben hatte. Seselj muss sich seit November 2006 vor dem Gericht in Den Haag wegen Vergehen in Bosnien, Kroatien und in der Wojwodina in den Jahren 1991 bis 1994 verantworten.

Daneben läuft inzwischen das dritte Verfahren gegen Seselj wegen Missachtung des Gerichts. Darin geht es um seine Weigerung, Informationen von seiner Internetseite zu nehmen, die eine Identifizierung geschützter Zeugen ermöglichen. Die neue 18-monatige Haftstrafe nahm Seselj lachend entgegen.

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