Der umstrittene serbische Geschäftsmann Stanko „Cane“ Subotic, der als „Boss des Zigarettenschmuggels“ der 1990er Jahr galt, ist am Freitag von einem Belgrader Gericht in Abwesenheit zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Dem in der Schweiz lebenden Geschäftsmann und weiteren 13 Personen, von denen elf zu Haftstrafen zwischen zehn Monaten und viereinhalb Jahren verurteilt wurden, war angelastet worden, sich in der Zeitspanne 1995 bis 1996 durch Zigarettenschmuggel um rund 30 Millionen Euro bereichert zu haben. Zwei Angeklagte wurden freigesprochen.
Unter den Verurteilten befanden sich auch Mihalj Kertes, der einst mächtige Zollchef der Ära von Slobodan Milosevic, wie auch vier ehemalige hohe Zoll- und Polizeibeamte. Kertes, der seit 2010 wegen diverser Straftaten in mehreren Prozessen verurteilt worden war, kam mit vier Jahren Haft davon.
Prozess in Genf
Subotic machte im April 2010 in Serbien von sich reden, als er bei einem Genfer Gericht Strafanzeige gegen 23 ehemalige und aktive serbische und montenegrinische Politiker, Geschäftsleute und Medienvertreter wegen Verleumdung, Erpressung und krimineller Vereinigung erstattete.
Der 51-jährige Geschäftsmann gilt seit Jahren als einer der reichsten Serben. Im Jahre 2006 wurde sein Privatvermögen auf 650 Mio. Euro geschätzt. Die serbischen Behörden fahnden seit 2006 nach Subotic.
Medienberichten zufolge soll er sich häufig in Montenegro aufhalten, wo ihn eine enge Freundschaft mit dem früheren Premier Milo Djukanovic verbindet. Der Chef der montenegrinischen Regierungspartei, gegen den in Italien wegen Zigarettenschmuggels ermittelt worden war, bestätigte seinerseits wiederholt die gute Freundschaft mit „Cane“.