Serena Williams gewinnt zum sechsten Mal die Australian Open

Serena Williams gewinnt zum sechsten Mal die Australian Open in Melbourne. Die 33-jährige Amerikanerin setzt sich im Final gegen die Russen Maria Scharapowa 6:3, 7:6 (7:5) durch.

Serena Williams: nicht immer graziös, aber äusserst erfolgreich (Bild: SI)

Serena Williams gewinnt zum sechsten Mal die Australian Open in Melbourne. Die 33-jährige Amerikanerin setzt sich im Final gegen die Russen Maria Scharapowa 6:3, 7:6 (7:5) durch.

Die Weltranglistenerste Serena Williams holte mit dem 18. Ass im Final und dem 88. Aufschlagass im Turnier den 19. Grand-Slam-Titel. Für Maria Scharapowa, die Nummer 2 der Welt, gab es kein Wunder in Down Under.

Der Final zwischen der Nummer 1 und der Nummer 2 der Welt, die beide alle vier Grand-Slam-Turniere schon gewonnen haben, hielt alles, was er versprochen hat. Der zweite Satz bot unglaublich hochstehendes Tennis. Nach 111 Minuten verwertete Serena Williams ihren dritten Matchball, den ersten bei eigenem Aufschlag, zum 6:3, 7:6 (7:5)-Sieg. Nur dank 15 Assen brachte Williams im zweiten Satz gegen die immer stärker aufspielende Maria Scharapowa alle Aufschlagspiele durch.

14 Jahre nach dem ersten Major-Titel am US Open schrieb Serena Williams weitere Tennisgeschichte. Williams feierte auch ihren 19. Grand-Slam-Titel noch mit einem Veitstanz, als ob es ihr erster gewesen wäre. Mit 19 Major-Titeln hängte Serena Williams in der «ewigen Rangliste» Martina Navratilova und Chris Evert (je 18 Titel) ab, die beide dem Final beiwohnten. Nur Steffi Graf gewann mehr Grand-Slam-Turniere (22). Und Serena Williams wäre wohl auch an der Deutschen schon längst vorbeigezogen, wenn sie nicht zweimal (2003 am Knie, 2011 nach einer Blutkrankheit) durch karrierenbedrohende Verletzungen weit zurückgeworfen worden wäre.

Andere Statistiken belegen die Überlegenheit von Serena Williams. Im Final gegen Scharapowa feierte sie ihren 100. Sieg gegen eine Top-5-Spielerin bei bloss 32 Niederlagen. Gegen Maria Scharapowa, die andere dominante Spielerin der letzten zehn Jahre, feierte Serena Williams den 16. Sieg hintereinander. Seit den Finalniederlagen 2004 in Wimbledon und am WTA Masters verlor Williams gegen Scharapowa nie mehr. Elf Sätze gewann sie gegen die Russin entweder mit 6:0 oder 6:1.

Scharapowa vermochte ihren Komplex gegen Serena Williams nicht abzulegen. «Aber es verleidet mir trotzdem nicht, gegen sie zu spielen», so Scharapowa. «Als motivierte Tennisspielerin willst du gegen die Besten spielen. Und Serena ist die Beste.» Scharapowa vermochte ihr Wunder in «Down Under» (Australien) nicht zu Ende zu bringen. In der 2. Runde hatte Scharapowa gegen Alexandra Panowa nach zwei abgewehrten Matchbällen noch gewonnen. Vor einem Jahr hatte Li Na so das Australian Open gewonnen: Abgewehrte Matchbälle in der ersten Turnierwoche gegen Lucie Safarova, anschliessend kein Satzverlust mehr bis zum Turniersieg. Scharapowa: «Gerne hätte ich das wiederholt. Dafür aber war Serena Williams zu stark.»

Wegen Regens am Samstagabend in Melbourne wurde der Final der Frauen «indoors» ausgetragen, wie zuvor schon 1998 (Steffi Graf – Chris Evert), 2003 (Serena Williams – Venus Williams) und 2007 (Serena Williams – Maria Scharapowa). Obwohl die Hallenverhältnisse Williams zusagten (15 Asse im zweiten Satz), ist nicht anzunehmen, dass Scharapowa ohne Regen hätte gewinnen können. Die Partie wurde mit geöffnetem Dach begonnen; bei Regenbeginn führte Serena Williams schon mit einem Break (3:2).

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