Serena Williams rettet ihr bisher mittelmässiges Jahr mit dem Sieg am US Open. Im Final gewinnt die Weltnummer 1 klar 6:3, 6:3 gegen die Dänin Caroline Wozniacki (WTA 11).
Im Duell zweier guter Freundinnen entschied die grössere Power klar für Serena Williams. Sie brauchte nur gut eineinviertel Stunden, um gegen die Weltnummer 11 zu gewinnen. An den ersten drei Grand-Slam-Turnieren des Jahres hatte Williams schwer enttäuscht und war nie über die Achtelfinals hinausgekommen. In New York blieb sie jedoch völlig ungefährdet und verlor bei keinem ihrer sieben Siege mehr als sechs Games. Als erste Spielerin seit Chris Evert (4 Siege von 1975 bis 1978) schaffte die 32-Jährige drei US-Open-Siege in Serie. Mit Evert (und Martina Navratilova) teilt sie nun auch die Zahl von 18 Grand-Slam-Titeln.
«Ich kann gegen jede spielen, auch gegen eine Freundin», hatte die Amerikanerin vor dem Final angekündigt. «Ausser gegen Serena.» Sie zeigte denn auch wenig Mitleid mit der Dänin, die sie nach deren schmerzhafter Trennung von Golf-Superstar Rory McIlroy bei sich zuhause in Florida getröstet hatte. Zu Beginn suchte Williams den Rhythmus bei eigenem Aufschlag, so dass sie bis zum 3:2 zwei Breaks zugestehen musste. Wozniacki ist zwar eine ehemalige Weltnummer 1, hatte jedoch nicht die Mittel, um ernsthaft dagegenzuhalten, vor allem auch, weil ihr eigener Service viel zu harmlos war. Ihre gute Beinarbeit und Defensive reichten nicht, zumal ihr insgesamt nur vier Winner gelangen, drei davon Asse.
Die 24-jährige Skandinavierin mit polnischen Wurzeln geriet auch im zweiten Satz sofort mit einem Break und Rückstand, konnte in der Folge den Schaden aber einigermassen in Grenzen halten. Nach 76 Minuten hatte sie ihren zweiten US-Open-Final nach 2009 (5:7, 3:6 gegen Kim Clijsters) aber dennoch deutlich verloren. Nach dem letzten Punkt fiel die im spektakulären Leoparden-Outfit angetretene Williams auf den Rücken und feierte. Trotz des klaren Sieges meinte sie: «Ich habe erst beim Matchball wirklich daran geglaubt, dass ich gewinne.»
Williams sicherte sich hingegen 15 Jahre nach ihrem ersten Triumph als Teenagerin ihre sechste US-Open-Krone. Da sie auch die Sommerserie des US-Verbands gewonnen hatte, kassierte Williams neben dem Preisgeld von 2 Millionen Dollar einen Bonus in gleicher Höhe – also 4 Millionen. Die grösste Bedeutung habe für sie aber der Gewinn des 18- Grand-Slam-Titels – auf den sie ein Jahr hatte warten müssen. «Ich hätte mir nie vorstellen können, dass der Name Serena Williams einmal im gleichen Atemzug mit Legenden wie Evert oder Navratilova genannt werden könnte», sagte sie mit Tränen in den Augen.