Der ehemalige Gewerkschafter Serge Gaillard wird neuer Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung. Der Bundesrat ernannte den Leiter der Direktion für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) zum Nachfolger von Fritz Zurbrügg, der ins Direktorium der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wechselt.
Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf präsentierte den neuen Direktor der Finanzverwaltung am Mittwoch in Bern vor den Medien. „Serge Gaillard deckt das Profil, das der Vorsteher der Finanzverwaltung haben soll, voll ab“, sagte sie. Er zeichne sich durch sehr hohe fachliche Kompetenzen aus.
Gaillards Vorgänger Zurbrügg war seit 2010 Direktor der Eidg. Finanzverwaltung. Per 1. August wechselt der 52-jährige Ökonom, der in seiner Berufskarriere unter anderem die Interessen der Schweiz beim Internationalen Währungsfonds (IWF) vertreten hatte, zur SNB.
Der 57-jährige Ökonom Gaillard begann seiner Karriere als Berufsschullehrer in Zürich. Es folgten Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Zürich und der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich.
1993 wechselte Gaillard zu den Gewerkschaften: Bis 1998 war er geschäftsführender Sekretär beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB), bevor er zum Leiter des SGB-Zentralsekretariats aufstieg. Zwischen 1998 und 2006 amtete Gaillard zudem als Bankrat der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und fast gleichzeitig (2001 – 2006) als Mitglied der Wettbewerbskommission.
Per 1. Februar 2007 wurde die wirtschaftspolitische Stimme der Gewerkschaften dann ins SECO berufen. Seither leitet Gaillard die Direktion für Arbeit, wo er unter anderem die Revision der Arbeitslosenversicherung oder die flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit verteidigen musste.