Die UBS beschleunigt den Wechsel an der Spitze. Der Tessiner Sergio Ermotti ist nun definitiv Chef der Grossbank, während Axel Weber schon im nächsten Mai die oberste Kontrolle übernimmt: Kaspar Villiger übergibt ihm den Posten des Verwaltungsratspräsidenten ein Jahr früher als ursprünglich geplant.
Mit den Veränderungen an der Konzernspitze erlebt die Bank auch einen Generationenwechsel: Der 51-jährige Ermotti ist endgültig am Platz des 68-jährigen Oswald Grübel, der am 24. September den Hut genommen hatte. Der 70-jährige gelernte Maschinenbauingenieur Villiger übergibt an einen 16 Jahre jüngeren Finanzfachmann.
Weber, ehemaliger Präsident der Deutschen Bundesbank, drückte am Dienstagmorgen nach Bekanntwerden der jüngsten UBS-Personalplanung Ermotti sein Vertrauen aus: „Ich kenne Sergio Ermotti persönlich. Ich habe mich schon zu Bundesbank-Zeiten mit ihm getroffen“, liess er mitteilen. Er freue sich auf die Zusammenarbeit.
Kleinere Investmentbank
Ermotti, der selber aus dem Investmentbanking kommt und im US-Finanzhaus Merril Lynch gross geworden ist, soll nun die UBS-Investmentbank und vor allem deren Risiken verkleinern. „Wir haben mit der Einführung der neuen Strategie schon begonnen“, sagte er in Zürich während seines ersten Auftritts vor den Schweizer Medien seit seiner Einsetzung als Konzernchef.
Ganz ohne Risiken werde es aber nicht gehen, liess er zugleich durchblicken. Er betonte aber einmal mehr, das die Investmentsparte mit ihren Anlage- und Handelsgeschäften mehr für die privaten und institutionellen Kunden der Bank arbeiten solle.
Der Umbau der UBS wurde beschlossen, nachdem in London wegen kriminellen Geschäften eines Händlers ein Verlust von 2,3 Mrd. Dollar angefallen war. Dieser Fall, der am 15. September publik geworden war, führte zum Rücktritt Grübels und zur Ernennung von Ermotti als Interims-Konzernchef.