Severin Freund ist erster Leader der Vierschanzentournee

Severin Freund (De) gewinnt das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf. Der Weltmeister setzt sich auch dank Windvorteil vor Michael Hayböck (Ö) und Peter Prevc (Sln) durch.

Severin Freund schickt die Siegesküsse in die Welt (Bild: SI)

Severin Freund (De) gewinnt das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf. Der Weltmeister setzt sich auch dank Windvorteil vor Michael Hayböck (Ö) und Peter Prevc (Sln) durch.

Der Wind entschied das erste Springen der Vierschanzentournee. Gegen Ende des Wettkampfs mit den Top Ten des ersten Durchgangs setzte kurzfristig der Aufwind ein. Freund nutzte die Gunst der Stunde mit einem Flug auf 137,5 m ebenso wie Hayböck mit der Tagesbestweite von 139 m.

Zu den Geschlagenen zählten nach dieser Phase auch Peter Prevc, der nach Durchgang eins klar geführt hatte und den direktem Weg zum vierten Weltcupsieg in Serie eingeschlagen zu haben schien. Doch bei den besten drei blies es wieder von hinten, das tragende Windkissen war weg. Immerhin hielt Prevc mit einem Top-Sprung auf 130 m den Schaden in Grenzen. Der Rückstand im Gesamtklassement beträgt deshalb verkraftbare 7,3 Punkte (4 m).

In Oberstdorf ist Simon Ammann immer für eine Überraschung gut. Im Allgäu, wo er 1997 bei seiner Weltcup-Premiere auf Anhieb die Olympia-Qualifikation geschafft und 2008 und 2013 den Auftakt zur Tournee gewonnen hatte, zeigte der Toggenburger erstmals in diesem Winter eine Telemark-Landung, die diesen Namen verdient. Dreimal 17,5 Punkte kamen beim ersten Flug auf 123,5 m in die Wertung. Von Zwischenrang 11 fiel er noch um eine Position auf Platz 12 zurück, auch weil die Landung wieder etwas schlechter ausfiel und der Wind nicht auf der Seite von Ammann war.

Zwei Sorgenkinder namens Gregor

Die beiden Sorgenkinder namens Gregor fanden nicht aus dem Tief. Der einstige österreichische Überflieger Schlierenzauer verpasste den Finaldurchgang ebenso wie die der Luzerner Deschwanden. Auf Formsuche befindet sich auch der Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch (Pol/23.). Die Polen sind auch als Team total ausser Form geraten. Einzig der schwächelnde Stoch erreichte den Finaldurchgang.

In Oberstdorf lässt sich die Tournee nicht gewinnen, aber verlieren. Die totgesagten Österreicher, denen der achte Gesamtsieg in Serie nicht zugetraut wird, dürfen zumindest mit Hayböck vor 25’000 Zuschauern trotzdem hoffen. Der Titelverteidiger Stefan Kraft, der einen tollen ersten Sprung hatte und danach Windpech beklagte, liegt nun als 7. schon 20 Zähler hinter Freund.

Oberstdorf (De). Skispringen. Vierschanzentournee (1. Station/Weltcup).
Schlussklassement: 1. Severin Freund (De) 307,2 (126 m/137,5 m). 2. Michael Hayböck (Ö) 304,2 (130/139). 3. Peter Prevc (Sln) 299,9 (129,5/130). 4. Anders Fannemel (No) 295,8 (130,5/129). 5. Noriaki Kasai (Jap) 290,6 (127/133,5). 6. Kenneth Gangnes (No) 288,6 (129/135,5). 7. Stefan Kraft (Ö) 287,7 (130/127,5). 8. Johann André Forfang (No) 278,8 (121,5/127). 9. Richard Freitag (De) 276,5 (121/130). 10. Daniel-André Tande (No) 273,9 (133/119). – Ferner: 12. Simon Ammann (Sz) 267,3 (123,5/127). 23. Kamil Stoch (Pol) 247,2 (121/123,5). – Nicht im Finaldurchgang: 31. Gregor Schlierenzauer (Ö) 116,9 (117). 37. Gregor Deschwanden (Sz) 114,1 (116).

Tournee-Wertung (1/4): Freund 307,2. 2. Hayböck 3,0 Punkte zurück. 3. Prevc 7,3. 4. Fannemel 11,4. 5. Kasai 16,6. 6. Gangnes 18,6. – Ferner: 12. Ammann 39,9. 37. Deschwanden 193,1.

Weltcup (8/29): 1. Prevc 624. 2. Freund 499. 3. Gangnes 410. 4. Hayböck 337. 5. Forfang 316. 6. Tande 292. – Ferner: 15. Ammann 139. 26. Deschwanden 52. 53. Killian Peier (Sz) 2.

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