Das 1:0 gegen Weissrussland wird primär in Erinnerung bleiben, weil dank Xherdan Shaqiris Traumtor die längste Schweizer Siegesserie Tatsache ist.
Captain Valon Behrami wusste gar nichts davon: «Welcher Rekord?», fragte er nach Spielschluss in Neuenburg leicht irritiert. Der defensive Mittelfeldakteur musste erst aufgeklärt werden, dass die Schweiz mit dem sechsten Erfolg hintereinander eine Marke aus den 1960er-Jahren überboten hatte. Behrami relativierte die Bedeutung sogleich: «Man muss schon sehen, gegen welche Gegner wir dabei gespielt haben.»
Dem Erfolg zum Auftakt der WM-Qualifikation gegen Portugal (im dessen erstem Spiel als Europameister) folgten die drei Punkte gegen Ungarn, Andorra, die Färöer, Lettland und zuletzt gegen die Weissrussen. «Wir haben bislang sehr gute Arbeit geleistet, aber darauf sollten wir uns nichts einbilden.»
» Zur Zusammenfassung: Shaqiri schiesst die Schweiz mit einem Traumtor zum Rekord
Verbesserungspotenzial sah Behrami, der das Schweizer Team als Captain aufs Feld geführt hatte, «wie immer auf den letzten 20 Metern». Das habe man in vielen Spielen schon erlebt. «Wir waren zu wenig konkret. In dieser letzten Zone braucht es mehr Konzentration», forderte der Tessiner im Hinblick auf das sechste WM-Qualifikationsspiel vom kommenden Freitag auf den Färöer. «Das ist der momentane Unterschied zu den Topmannschaften», so Behrami.
«Sah richtig geil aus»
Lobende Worte fand er derweil für Mitspieler Xherdan Shaqiri nach dessen nächstem Traumtor. «Es war unglaublich, wie immer. Er hat diese Überraschungen parat. Wir müssen ihn auf dem Feld suchen und so seine Qualitäten ausnützen.»
Der Torschütze, der von der Rekordmarke Bescheid wusste («sie bedeutet mir sehr viel»), beschrieb seinen 19. Treffer im SFV-Dress so: «Es hat schon richtig geil ausgesehen auf dem grossen Bildschirm im Stadion, es war ein unglaubliches Tor. Ich weiss nicht, mit welcher Geschwindigkeit der Ball einschlug.»
Zufriedener Remo Freuler
Weniger durch offensive Abschlüsse, sondern durch eine gute Übersicht und einige kluge Balleroberungen im Mittelfeld fiel Remo Freuler auf. Der Zürcher Oberländer in Diensten von Atalanta Bergamo war nach dem ersten Einsatz in der Startaufstellung mit sich im Reinen. «Es ist schön, dass ich erstmals von Beginn weg dabei sein durfte. Ich bin zufrieden mit meinem Auftritt, auch wenn noch mehr möglich ist. Ich zeigte dem Trainer, dass ich mithalten kann.»