Respekt und klare Prognosen. Die Schweizer Protagonisten machen aus ihrer Einschätzung der WM-Ausscheidungs-Konstellation kein Geheimnis.
In welcher Formation auch immer die Schweizer in Budapest antreten, ihnen steht nicht witterungsbedingt ein ungemütlicher Abend bevor. Yann Sommer erwartet einen Gegner, der «alles dafür tun wird, uns das Leben so richtig schwerzumachen». Für den Keeper ist das 0:0 der Osteuropäer gegen die Färöer nur eine Momentaufnahme. Ihre EM-Auftritte sind für ihn aussagekräftiger: «Sie spielten ein sehr gutes Turnier, mutig, frech.» Man habe sofort gemerkt, «dass sie Spass hatten».
Nationalcoach Vladimir Petkovic attestierte dem neben Portugal mutmasslich gefährlichsten Herausforderer «respektable Fortschritte». Auch er stützte sich beim Urteil vor allem auf die europäische Performance der Magyaren im letzten Sommer. Allzu komplexen Fragen weiche er aber aus taktischen Gründen lieber aus, scherzte der Tessiner: «Ich will dem Gegner nicht zu viel aufzeigen.»
Einer hingegen mochte die Endrunde in Frankreich nicht mehr allzu sehr thematisieren: Rückkehrer Xherdan Shaqiri. Auf die Debatte, wer denn das schönste EM-Tor erzielt habe – er oder der Ferencvaros-Professional Zoltan Gera – mochte er sich nicht mehr gross einlassen: «Meines war sicher schöner, aber die EM ist Geschichte.»
Der Stoke-Dribbler dürfte in der Offensive zentral zum Einsatz gelangen. Er soll die Entwicklung der letzten Monate vorantreiben. Mit überraschend direkten Ansagen spurte der aktuelle SFV-Topskorer vor: «Der Sieg gegen Portugal war ein sehr guter Anfang. Unser Ziel ist, die Qualifikation mit dem Gruppensieg zu schaffen.»
Shaqiri ist vom jüngsten Aufschwung angetan, Petkovic übermittelte er am Tag vor der kursweisenden Partie in Budapest nette Komplimente: «Wir haben seit dem Trainerwechsel spielerische Fortschritte gemacht. Wir sind als Mannschaft weiter.» Ihm gefällt, wie couragiert die SFV-Auswahl mittlerweile hohe Ballbesitzprozentzahlen anstrebt.