In Bangladesch haben die von den grossen europäischen Modefirmen beauftragten Inspektoren in allen von ihnen untersuchten Textilfabriken Sicherheitsmängel gefunden.
Die Textilfabriken Bangladeschs sind weiter unsicher. Das ergab eine Untersuchung, die grosse europäische Modefirmen in Auftrag gegeben hatten. Chefinspektor Brad Loewen sagte, die Mängel reichten von schlecht isolierten Elektrokabeln über fehlende Notausgänge bis hin zu einsturzgefährdeten Böden, auf denen viel zu schwere Maschinen stünden. Viele Fabrikbesitzer müssten umfangreiche und teure Reparaturen in Angriff nehmen. Die Kosten könnten mehr als eine Milliarde Dollar betragen.
Anstoss für die Überprüfungen war die Katastrophe von Rana Plaza im Mai 2013. Beim Einsturz des neunstöckigen Gebäudes mit mehreren Textilfabriken waren mehr als 1100 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 2000 verletzt worden.
1693 Betriebe kontrolliert
Die vorwiegend europäischen Modekonzerne wie H&M, Benetton oder Kik beauftragten die Organisation Accord, die US-Ketten wie Walmart oder Gap die Organisation Alliance. Accord habe 1106 Fabriken kontrolliert und «80’000 Sicherheitsmängel» gefunden, sagte Loewen. Alliance hatte die Arbeit im Juli beendet und 587 Unternehmen inspiziert.
Insgesamt gibt es in Bangladesch rund 3500 Textilfabriken; sie setzen pro Jahr rund 20 Milliarden Dollar um und sind der wichtigste Wirtschaftszweig in dem armen Land. 20 Fabriken wurden nach Angaben des Herstellerverbands nach den Kontrollen geschlossen.