Ein Jahr nach Beginn der blutigen Gewalt in Syrien haben die Staaten des UNO-Sicherheitsrates ein sofortiges Ende des Tötens gefordert. „Die internationale Gemeinschaft muss die Gewalt stoppen“, sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am Montag im mächtigsten UNO-Gremium.
Auch die Aussenminister der USA und Deutschlands, Hillary Clinton und Guido Westerwelle, und zahlreicher anderer Staaten forderten ein Ende der Gewalt. Russlands Aussenminister Sergej Lawrow nahm das Regime hingegen in Schutz.
„Die syrische Regierung hat versagt und ist ihrer Pflicht, das eigene Volk zu schützen, nicht nachgekommen“, sagte Ban. „Und diese schändlichen Aktionen gehen immer weiter.“ Allein in den vergangenen Tagen seien wieder viele Dutzend Menschen getötet worden, darunter viele Frauen und Kinder.
Clinton sagte, dass die USA an die territoriale Souveränität jedes UNO-Staates glaubten. „Wir glauben aber nicht, dass dieser Rat schweigen muss, während Menschenrechte mit Füssen getreten werden.“ „Vor fünf Wochen war dieser Rat nicht in der Lage, Einigkeit gegen furchtbare Gewalt zu zeigen“, sagte Clinton in Anspielung auf ein russisch-chinesisches Doppelveto gegen eine Syrien-Resolution.
Ihr russischer Kollege Lawrow räumte ein, dass „ohne Zweifel die syrischen Behörden einen grossen Anteil der Verantwortung tragen“. „Aber wir sollten die Tatsache nicht ignorieren, dass sie jetzt seit langem nicht gegen unbewaffnete Menschen kämpfen, sondern gegen Kampfeinheiten und extremistische Gruppen wie Al-Kaida-Terroristen.“