Marcel Hirscher gewinnt den Weltcup-Riesenslalom in Beaver Creek vor Ted Ligety und Überraschungsmann Fritz Dopfer; Carlo Janka wird als bester Schweizer Achter.
Marcel Hirscher lag als Halbzeit-Zweiter auf der Lauer. Dank Bestzeit im zweiten Lauf konnte er Ted Ligety noch abfangen. Der 22-jährige Salzburger feierte den vierten Weltcupsieg seiner Karriere. Hirscher hatte im Februar die Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen verpasst, weil er sich wenige Tage zuvor in Hinterstoder einen Kahnbeinbruch zugezogen hatte. Weltmeister wurde dann Ligety, der überragende Riesenslalom-Fahrer der letzten Jahre. Dem Sieger des Weltcup-Openings in Sölden fehlten am Ende 37 Hundertstel, um seinen Vorjahressieg auf der Raubvogel-Piste zu wiederholen.
In Abwesenheit des von Knieproblemen geplagten Felix Neureuther sorgte ein anderer Garmisch-Partenkirchner für eines der raren Highlights im deutschen Männer-Team. Fritz Dopfer fuhr den ersten Riesenslalom-Podestplatz eines Deutschen im Weltcup seit 18 Jahren heraus. Damals, kurz vor dem Olympiasieg von Markus Wasmeier in Lillehammer, wurde der heutige Fernsehmann Tobias Barnerssoi in Val d’Isère Zweiter. Dopfer verbesserte sich im zweiten Lauf vom 5. auf den 3. Platz, nachdem er zuvor nie besser als Zwölfter gewesen war.
Nachdem die ersten vier Saisonrennen in den Speed-Disziplinen mit unerklärlich schwachen Leistungen hinter sich gebracht hatte, tankte Carlo Janka wieder etwas Selbstvertrauen. So gut wie in Sölden, wo Janka das Podest nur um sieben Hundertstel verpasst hatte, fuhr Janka zwar nicht. Doch auf dem 8. Platz lässt sich wieder aufbauen. Der Olympiasieger war damit bester Schweizer, 0,15 Sekunden vor Didier Cuche im 12. Rang. Im Riesenslalom kämpft das Swiss-Ski-Team um den Anschluss an die Crème de la Crème.
Beat Feuz nutzte seine Gnadenform erneut aus. Der 24-jährige Emmentaler holte als starker 16. seine ersten Weltcup-Punkte in einem Riesenslalom. Didier Défago wurde 24., Marc Berthod fiel vom 17. auf den 27. Platz zurück. Reto Schmidiger, der zweifache Junioren-Weltmeister im Slalom, verpasste in seinem ersten Weltcup-Riesenslalom die Qualifikation für den zweiten Lauf als 36. um 0,25 Sekunden. Daniel Albrecht musste sich mit Rang 42 bescheiden.