Die Aktionärsgruppe um Microsoft-Gründer Bill Gates, die sich gegen die Übernahme des Bauzulieferers Sika durch den französischen Konzern Saint-Gobain wehrt, ergreift konkrete Massnahmen: Sie fordert eine Sonderprüfung und eine Sachverständigenkommission.
Die Sonderprüfung soll untersuchen, ob Vertreter der Familienholding im Sika-Verwaltungsrat der Gründerfamilie oder Saint-Gobain in den letzten zwei Jahren nicht-öffentliche Informationen zugänglich gemacht hätten. Dies geht aus einer Mitteilung von Sika vom Donnerstag hervor.
Ausserdem fordert die Aktionärsgruppe eine Sachverständigenkommission. Diese soll das zukünftige Geschäftsgebaren des Verwaltungsrates und des Managements in Bezug auf die Familienholding und Saint-Gobain überprüfen.
Die Aktionärsgruppe will die Anträge an der nächsten Generalversammlung zur Abstimmung bringen. Beide Anträge benötigten lediglich eine Zustimmung der Kapitalmehrheit der Aktien, heisst es in der Medienmitteilung. Das bedeutet, dass die Stimmrechtsprivilegien der Gründerfamilie, die mit 16,1 Prozent des Kapitals 52 Prozent der Stimmen halten, in diesem Fall nichts bringen.
Der Aktionärsgruppe gehören vier Investoren an, die gemeinsam 8,16 Prozent des Aktienkapitals und 4,62 Prozent der Stimmrechte halten. Neben der Stiftung von Bill und Melinda Gates sind die Investoren Cascade Investment, Fidelity Worldwide Investment und Threadneedle Investments an dem Sika-Aktienpaket beteiligt.