Die 79. Tour de Suisse wird in einem engen Kampf um Sekunden entschieden. Als erster Slowene sichert sich Simon Spilak den Gesamtsieg.
Der 28-Jährige Simon Spilak erreichte in der 9. Etappe, dem abschliessenden Einzelzeitfahren über 38,4 km in Bern, 18 Sekunden hinter dem Holländer Tom Dumoulin und eine Sekunde vor dem Berner Fabian Cancellara Platz 2, womit er in der Gesamtwertung vom 3. auf den 1. Platz rückte.
Spilak entschied das spannende Duell um den Gesamtsieg gegen den Briten Geraint Thomas um 5 Sekunden für sich. Spilak nahm Thomas 18 Sekunden ab, nachdem er mit 13 Sekunden Rückstand zum Zeitfahren gestartet war. Der Franzose Thibaut Pinot, der bisherige Leader, war chancenlos und fiel in der Gesamtwertung auf Platz 4 zurück, hinter Spilak und Thomas und auch noch hinter den Tagessieger Dumoulin.
Spilak war dieser Effort eigentlich nicht zugetraut worden. Vielmehr beschäftige die Frage, ob es die starken Zeitfahrer Thomas (Mitglied des Bahnvierers, der 2012 in London Olympia-Gold gewann) und Dumoulin (vor gut einer Woche Prologsieger in Risch-Rotkreuz und WM-Dritter im Zeitfahren 2014) schaffen würden, Leader Pinot zu entthronen. An Pinot zogen Thomas und Dumoulin denn auch vorbei, doch am vielseitigen Slowenen, der in der Schweiz immer zu besonderen Leistungen ansetzt, bissen sie sich die Zähne aus.
Viermal stand Spilak schon auf dem Podium der Tour de Romandie, 2010 gar als Gewinner, weil dem Spanier Alejandro Valverde der ursprüngliche Sieg wegen Dopings aberkannt wurde. In den letzten drei Jahren belegte Spilak an der Westschweizer Rundfahrt immer den Platz 2 der Gesamtwertung.
Mit den Nachwirkungen einer Angina hatte sich Fabian Cancellara im Verlauf der Tour de Suisse über die Runden gequält, doch im Zeitfahren vor eigenem Publikum machte ‚Spartakus‘ einige zusätzliche Körner frei. Dennoch: Zum Sieg reichte es Cancellara nicht. Als Dritter zeigte er aber dennoch eine starke Leistung, mit der er sich gewiss am oberen Rand seiner derzeitigen Möglichkeiten bewegte.
Bester Schweizer in der Gesamtwertung war schliesslich der Walliser Steve Morabito, der als Achter in den Top 10 verblieb. Im Gegensatz zu ihm fiel Sébastien Reichenbach noch um fünf Positionen auf den 13. Schlussrang zurück.