Sharp verliert mit dem angekündigten zweiten Rekordverlust in Folge das Vertrauen der Investoren. Die Rating-Agentur Fitch stufte ihre Bewertung des japanischen Elektronik-Konzerns am Freitag auf „Ramsch“-Niveau herab.
Damit könnte es für Sharp teurer und schwieriger werden, sich frisches Geld am Kapitalmarkt zu holen. Die Aktie verlor in Tokio 2,37 Prozent auf 165 Yen. Damit büsste Sharp seit Jahresbeginn gut drei Viertel seines Börsenwerts ein.
Fitch senkte das Sharp-Rating von „BBB-“ auf „B-“ und ist skeptisch für die Zukunft. Die Geldreserven lägen mit 221 Mrd. Yen (2,5 Mrd. Fr.) deutlich unter den Verbindlichkeiten von 898 Mrd. Yen (10,4 Mrd. Fr.), die innerhalb des nächsten Jahres fällig würden, erklärte die Rating-Agentur unter anderem.
Auch wenn die Banken Sharp noch im September Kredite von 360 Mrd. Yen gewährten, könne ihre Bereitschaft zur weiteren Unterstützung im kommenden Jahr schwinden.
Sharp hatte am Donnerstag für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr den zweiten riesigen Rekordverlust in Folge angekündigt. Das Minus dürfte 450 Mrd. Yen (5,2 Mrd. Fr.) erreichen. Schon im Jahr davor hatte Sharp gut 376 Mrd. Yen verloren.
Der Flachbild-TV-Pionier musste zudem eingestehen, dass die desolate Finanzlage Zweifel am Fortbestand des Unternehmens aufwerfe. „Wir werden unser Geschäft weiter umbauen, um diese Umstände zu überwinden“, versicherte Sharp zugleich. Die Gründe für die schweren Probleme von Sharp sind vor allem die sinkende Nachfrage nach Fernsehgeräten und der starke Yen.