Der FC Sion spielt die letzte Karte, um die Barrage noch zu vermeiden. Mit einem Sieg in Lausanne würde er in der 32. Runde der Axpo Super League bis auf sechs Punkte an die Waadtländer heranrücken.
Kommt er? Kommt er nicht? Die Frage nach dem neuen Trainer Rolland Courbis wurde am Dienstag im Wallis positiv beantwortet. Der Franzose konnte alle Probleme mit seinen diversen Arbeitgebern lösen und verpflichtete sich im Wallis bis zum Saisonende… offiziell als technischer Berater. Courbis besitzt die UEFA Pro Lizenz nicht und wird deshalb – zumindest heute in Lausanne – auf der Tribüne sitzen. Als offizieller Trainer amtet ein weiteres Mal Sébastien Fontbonne, der frühere Assistent von Laurent Roussey.
Courbis hatte am Dienstag noch die Videoaufnahmen vom Spiel Sions in Thun (1:1) gesehen. „Es bestätigte, dass das eine gute Mannschaft ist“, so Courbis. Doch der 58-Jährige aus Marseille rechnet nicht mehr damit, die Barrage zu verhindern. „Wir müssen uns nun vier Spiele lang auf die Barrage vorbereiten.“ Egal wie die Saison ausgeht: Courbis wird in einem Monat die Schweiz wieder verlassen. „Ich bin nicht der Retter des FC Sion. Ich bin hier, um einem Freund die Hand zu reichen.“ Sein Freund heisst Christian Constantin. Da ist es besser, die Freundschaft nicht mit einem langfristigen Engagement aufs Spiel zu setzen.
Lausanne will mit einem Sieg den Klassenerhalt perfekt machen. (Fern-)Ziel des Aufsteigers ist der 7. Platz von GC. „Wenn wir die Grasshoppers noch abfangen, sind wir sportlich gerettet. Ohne juristisches Wenn und Aber im Fall Sion“, sagte Trainer Martin Rueda. Um gegen die Walliser zu bestehen, gegen die Lausanne in dieser Saison alle drei Spiele verlor und noch kein Tor erzielte, bietet Rueda bis auf den verletzten Goalie Fabio Coltorti die beste Formation auf. Am letzten Sonntag gegen Basel wurden die Stürmer Matt Devlin Moussilou und Jocelyn Roux geschont. Gegen Sion sind sie wieder dabei.
In den Partien Basel – Thun und Grasshoppers – Servette geht es für die Gastmannschaften noch um einen Qualifikations-Platz für die Europa League. Ein Punkt trennt die beiden Teams. Besonders günstig sind die Prognosen für beide nicht. Das viertklassierte Thun wartet seit drei Spielen auf einen Sieg, die fünftklassierten Genfer verloren ihre letzten vier Auswärtsspiele mit einem Torverhältnis von 2:12.