Zwei Partien der 26. Runde in der Axpo Super League sorgen für Hochspannung. Im Derby YB – Thun gehts um die Vorherrschaft im Kanton Bern und bei Sion – Lausanne duellieren sich zwei Barrage-Anwärter.
Bei den Young Boys ist die Situation aktuell spürbar angespannt. Seit die Stadtberner nach dem starken Rückrunden-Auftakt Mitte Februar im Heimspiel gegen Basel kurz vor Schluss einen Sieg verschenkt haben (2:2), ist der Faden gerissen. Das Team von Trainer Christian Gross wartet trotz einer hochklassig besetzten Offensiv-Abteilung mit Afrika-Cup-Gewinner Emmanuel Mayuka und Bundesliga-Zuzug Raul Bobadilla seit drei Meisterschaftspartien auf einen Torerfolg. Heute um 16.00 Uhr droht den Gelb-Schwarzen im Derby gegen Thun gar, dass sie vom bedeutend tiefer eingestuften Kantonsrivalen in der Tabelle überholt werden. Die Schadenfreude im Berner Oberland wäre garantiert.
Alles andere als ein Sieg ist für die YB-Anhänger trotz zuletzt vier sieglosen Spielen zu wenig. Die Resultate gegen Thun aus der jüngeren Vergangenheit dürften aber nicht sonderlich zuversichtlich stimmen. Die letzten sechs Duelle vermochte YB nicht zu gewinnen. Der Druck auf Trainer Gross ist gewachsen. Allerdings hat es der Spielplan mit YB zuletzt nicht gut gemeint, musste man doch gleich dreimal in Serie auswärts antreten. Wie man Tore schiesst, hat möglicherweise Ulf Kirsten den Young Boys vorgezeigt. Der ehemalige Stürmer der deutschen Nationalmannschaft war in den vergangenen Tagen bei ihnen zu Gast im Training. Er ist befreundet mit Pascal Zuberbühler, dem Goalie-Trainer der Berner.
Gebrüder Schneuwly treffen für Konkurrent
Wie man Tore erzielt, hat der Stadtklub in diesem Jahr aber auch von den Gebrüdern Marco und Christian Schneuwly gezeigt bekommen. Die beiden ehemaligen YB-Stürmer waren für alle sechs Treffer der Thuner in diesem Jahr zuständig. Es ist leicht nachvollziehbar, dass die beiden Schneuwlys auf dieses Duell speziell heiss sind. Trotz der positiven Ergebnisse in den letzten Direktbegegnungen und der unmittelbaren Nachbarschaft in der Rangliste schiebt Thun-Trainer Bernard Challandes die Favoritenrolle unmissverständlich dem Gastgeber zu. Mit einem weiteren Sieg im Stade de Suisse würden die Thuner YB jedoch überholen und auf Platz 3 vorrücken.
Schicksalsspiel für Sion und Lausanne
Immer noch elf Punkte beträgt der Rückstand von Sion auf Lausanne. Das Heimspiel gegen die Waadtländer muss unbedingt gewonnen werden, wenn die Walliser das rettende Ufer trotz dem Abzug von 36 Punkten noch erreichen wollen. Nachdem Trainer Laurent Roussey in den letzten Partien immer darauf verwiesen hatte, dass man ohne Punkteabzug eigentlich auf Platz 2 liegen würde, will er vor dem Schicksalsspiel nichts mehr von solchen Psycho-Spielen wissen. Er verweist nun realistisch darauf, dass Lausanne das einzige Team ist , das diese Saison noch überholt werden kann. Gelingt es ihm auch, die Träume von einem weiteren Cupsieg vorerst aus den Köpfen zu vertreiben und die Mannschaft auf die Wichtigkeit der Begegnung gegen Lausanne zu fokussieren?