Eine Kundgebung vor dem Ausschaffungsgefängnis Bässlergut in Basel hat am Dienstag einen Polizeieinsatz ausgelöst. Zehn Personen wurden für eine genauere Kontrolle abgeführt. Ihnen drohen Anzeigen unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung und Missachtung des Vermummungsverbots.
An einer Sitzblockade beim Bässlergut beteiligten sich gemäss einer Mitteilung des Justiz- und Sicherheitsdepartements rund 40 vermummte Personen. Sie setzten sich vor das Haupttor und blockierten dieses zusätzlich mit einer Kette. Später beschädigten sie zudem den Antriebskasten des Tors.
Als die Polizei mit mehreren Fahrzeugen auftauchte, um die Demonstranten abzumahnen und zu kontrollieren, machten sich die Vermummten aus dem Staub. Gemäss der Mitteilung flüchteten sie in Richtung Lange Erlen.
Die Polizei verstärkte darauf im Kleinbasel ihre Kontrolltätigkeit. Dabei hielt sie 29 mutmassliche Kundgebungsteilnehmer an, von denen sie zehn genauer unter die Lupe nahm.
Die Polizei geht davon aus, dass die Demonstranten aus dem Umfeld der Besetzer der Matthäuskirche stammen, in der im Februar mehrere abgewiesene Asylbewerber und junge Erwachsene Zuflucht gesucht hatten. Bei einer Personenkontrolle Anfang März waren acht Personen festgenommen worden. Danach war es zu einer Demonstration gekommen, bei der die Polizei Reizgas und Gummischrot einsetzte.
Bei der Kundgebung vom Dienstag standen neben der Basler Polizei auch die Grenzwache und die Polizei Baden-Württemberg im Einsatz. Die am Bässlergut vorbei Richtung deutsche Grenze führende Freiburgerstrasse musste während der Aktion für rund zwei Stunden gesperrt werden, was zu Verkehrsbehinderungen führte.