SIX Group erzielt dank Sondereffekten einen Gewinnsprung

Die SIX Group, die unter anderem die Schweizer Börse betreibt, hat im vergangenen Jahr einen Gewinnsprung erzielt. Dieser kam aufgrund von Sondereffekten zustande, ansonsten war das Umfeld eher widrig. Um zu sparen, will die Gruppe 115 ihrer 3867 Stellen abbauen.

Innenansicht der Schweizer Börse SWX (Archiv) (Bild: sda)

Die SIX Group, die unter anderem die Schweizer Börse betreibt, hat im vergangenen Jahr einen Gewinnsprung erzielt. Dieser kam aufgrund von Sondereffekten zustande, ansonsten war das Umfeld eher widrig. Um zu sparen, will die Gruppe 115 ihrer 3867 Stellen abbauen.

Davon würden 65 durch Entlassungen in der Schweiz gestrichen, sagte SIX-Chef Urs Rüegsegger am Dienstag am Rande der Bilanzmedienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Für die vom Abbau Betroffenen bestehe ein Sozialplan.

Vor einem Monat hatte die SIX Group, die unter anderem die Schweizer Börse betreibt, noch die Streichung von rund 150 Jobs angekündigt. Man könne das Ziel, 30 Mio. Fr. Kosten zu sparen, mit einem geringeren Abbau erreichen, sagte Rüegsegger. Ende Dezember hatte die Gruppe hierzulande 2544 Stellen.

Mit den Sparmassnahmen will die Börsenbetreiberin, die auch Dienstleistungen im Zahlungsverkehr und bei der Wertschriftenverwaltung sowie Finanzinformationen und eine Infrastruktur für Zahlungen mit Plastikkarten anbietet, ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.

2012 gebe keinen Anlass zu Optimismus, erklärte SIX-Group-Verwaltungsratspräsident Peter Gomez: „Die Schuldenkrise ist noch nicht ausgestanden, die Weltwirtschaft droht in eine Rezession zu rutschen. Unsicherheiten belasten weiterhin die Märkte, und unsere Kunden stehen unter enormem Kostendruck.“

Gewinnsprung

Im vergangenen Jahr habe die SIX Group mit einem Reingewinn von 218,6 Mio. Fr. dank Sondereffekten ein gutes Resultat erzielt, sagte Gomez. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Gewinn damit um gut ein Viertel höher ausgefallen.

Damals hatte die Gruppe aber noch einen Abschreiber von 53,5 Mio. Fr. auf der Beteiligung an der amerikanischen Eurex-Börsentochter ISE erlitten, der das Ergebnis nach unten gedrückt hatte. Im vergangenen Jahr habe man dagegen Rückstellungen von 27,7 Mio. Fr. für künftige Pensionsverpflichtungen aufgelöst, weil der Umwandlungssatz der Pensionskasse gesenkt worden sei.

Diese beiden einmaligen Effekte liessen den Betriebsgewinn um knapp 30 Prozent auf 281,1 Mio. Fr. steigen. Ohne sie liege das Resultat indes um 4,7 Prozent unter Vorjahr, sagte Gomez. Angesichts des Umfeldes sei man mit diesem Ergebnis aber zufrieden, sagte Rüegsegger.

Den Betriebsertrag konnte die SIX Group um 3 Prozent auf 1,258 Mrd. Fr. steigern, weil die Handelsaktivitäten an den Börsen stark gewesen seien.

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