Die Finanzinfrastrukturdienstleisterin SIX, die unter anderem die Schweizer Börse betreibt, hat von der Deutschen Börse ein Angebot für ihre Anteile am gemeinsamen Indexanbieter Stoxx erhalten. Geboten werden ihr dafür 650 Millionen Franken.
Die SIX sei mit der Deutschen Börse in Verhandlungen über einen Verkauf eingetreten, hiess es am Montag in einer Mitteilung. Konkret geht es um 49,9 Prozent an der Stoxx AG und 50,1 Prozent an der Indexium AG. Mit diesen beiden Joint Ventures bieten die Deutsche Börse und SIX derzeit gemeinsam eine breite Palette von Indices von den verschiedensten Handelsplätzen auf der ganzen Welt an.
Nun verhandeln die beiden Unternehmen über die genauen Modalitäten einer möglichen Transaktion. Sollten sie sich einigen, müssen sowohl bei der Deutschen Börse wie auch bei der SIX diverse Gremien dem Deal zustimmen.
Die SIX ist einem Verkauf nicht unbedingt abgeneigt: Der Betrieb eines globalen Indexbetreibers gehöre nicht zum Kerngeschäft, erklärte SIX-Mediensprecher Stephan Meier gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Indices wie etwa der Swiss Market Index (SMI) oder der Swiss Performance Index (SPI), die in Zusammenhang mit der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange stehen, würden bei einem Verkauf allerdings weiterhin beim SIX-Konzern verbleiben.
Vergangenes Jahr flossen der SIX Group aus der Beteiligung an Stoxx auf Stufe Betriebsergebnis ein Gewinnbeitrag von rund 25 Millionen Franken zu. Das im Vergleich dazu ziemlich hohe Angebot für die Beteiligung dürfte sich dadurch erklären, dass viele Börsenbetreiber verstärkt auf das Indexgeschäft setzen.
Denn dank der steigenden Beliebtheit von börsenkotierten Indexfonds, so genannten Exchange Trades Funds also, die auf Indices wie dem SMI oder dem deutschen Leitindex Dax basieren, verspricht dieses Geschäftsfeld ein hohes Wachstum.