Seraina Boner löst mit einem 11. Rang über 10 km klassisch beim Weltcuprennen in Szklarska Poreba (Pol) im letztmöglichen Moment das Olympia-Ticket. Gleichwohl existieren Vorbehalte.
Die 31-jährige Schweizerin erfüllte gemessen an den Resultaten die Vorgaben von Swiss Olympic mit ihrer Top-12-Klassierung sowie dem 29. Rang im Dezember in Davos. Doch die Selektion von Boner wird zu Diskussionen Anlass geben, weil die Rennen in Polen nicht stark besetzt waren und möglicherweise ein entsprechender Passus im Regelwerk von Swiss Olympic nicht erfüllt ist.
Im Idealfall dürften dem Schweizer Olympia-Team drei Langläuferinnen angehören. Unbestritten ist die Nomination von Laurien van der Graaff, die am Samstag im Sprint mit Rang 6 ihre Klasse erneut unter Beweis gestellt hatte. Als Partnerin im Teamsprint ist Bettina Gruber im Prinzip gesetzt.
Boner verlor beim Massenstartrennen in einem ausgedünnten Feld – die Skandinavierinnen gaben den nationalen Meisterschaften den Vorzug – knapp zwei Minuten auf die Solosiegerin Justyna Kowalczyk. Die Lokalmatadorin distanzierte ihre erste Verfolgerin Julia Tschekalewa um 42 (!) Sekunden. Mit Bettina Gruber (15.) und Doris Trachsel (22.) klassierten sich zwei weitere Schweizerinnen in den Weltcup-Punkterängen.
Im 15-km-Rennen der Männer setzte sich in klassischer Technik der Russe Maxim Wylegschanin in 35:39 Minuten. Er verwies seinen Teamkollegen Jewgeni Below mit 2,2 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Von den Schweizer Männern schafften Jonas Baumann (21.) und Livers (22.) den Sprung in die Top 30.