Fast alle Anwärter auf den Gesamtsieg beim 100. Giro d’Italia meistern die erste Standortbestimmung mit der Bergankunft beim Ätna gut. Sieger der 4. Etappe wird Jan Polanc, Bob Jungels übernimmt rosa.
Jan Polanc gelangte zu seinem zweiten Giro-Etappensieg nach 2015. Der 25-jährige vom World-Tour-Team aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte sich beim Teilstück auf Sizilien, das von Cefalu über 181 km zum aktiven Vulkan Ätna führte, früh mit drei Ausreisserkollegen vom Feld abgesetzt.
Im Gesamtklassement sorgte die 4. Etappe für etwas klarere Konturen. Kurz vor Ende des 18 km langen Schlussaufstiegs hinauf zum Rifugio Sapienza auf 1892 Metern über Meer attackierten auch einige der Favoriten.
Nibali schnell gestellt
Den ersten nennenswerten Angriff lancierte Vincenzo Nibali 3 km vor dem Ziel. Doch der Lokalmatador aus Messina konnte sich nicht absetzen. Später erhöhte auch der Zeitfahr-Spezialist Tom Dumoulin kurzfristig die Pace. Aber der Niederländer sah sich ebenso schnell wie zuvor Titelverteidiger Nibali wieder gestellt.
Erst Ilnur Sakarin vermochte bei seinem Antritt eine kleine Lücke aufzureissen. Auf den rund 1,5 km bis ins Ziel, das er mit 19 Sekunden Rückstand auf Polanc erreichte, holte der Russe zehn Sekunden auf seine Konkurrenten heraus.
Ein Luxemburger in Rosa
Bob Jungels sicherte sich die Maglia rosa, da sein kolumbianischer Quickstep-Teamkollege Fernando Gaviria am Ätna erwartungsgemäss nicht mit den Besten mithalten konnte. Der Luxemburger, der das Leadertrikot der italienischen Landesrundfahrt schon im vergangenen Jahr an drei Tagen trug, führt in der Gesamtwertung mit sechs Sekunden Vorsprung vor dem Briten Geraint Thomas. Als Dritter liegt der Brite Adam Yates zehn Sekunden zurück.
Mit Rohan Dennis musste am Dienstag der erste Fahrer die Rundfahrt aufgeben. Der Australier, Co-Leader beim BMC-Team, war am Sonntag in der Etappe nach Cagliari bei hoher Geschwindigkeit gestürzt.
Am Mittwoch steht die 5. Etappe von Pedara nach Messina (159 km) auf dem Programm, ehe der 100. Giro seine Fortsetzung auf dem italienischen Festland findet.