Die Schweizerische Nationalbank hat vermutlich im Mai weniger am Devisenmarkt interveniert als in den Vormonaten. Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank haben jedenfalls im vergangenen Monat abgenommen.
Bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat sich im Mai der Geldbestand in Fremdwährungen reduziert. Nach 696,6 Milliarden Franken im April weist die SNB per Ende Mai noch Devisenreserven im Umfang von 693,7 Milliarden Franken aus, wie die Nationalbank am Mittwoch mitteilte.
Ob und in welchem Ausmass die SNB aktiv ihren Devisenbestand verändert hat, ist wegen den Veränderungen der Devisenkurse aus den Zahlen nicht genau herauszulesen. Die für die SNB wichtigste Währung, der Euro, hat jedoch gegenüber in diesem Zeitraum leicht an Wert zugelegt. Der US-Dollar dagegen hat sich abgeschwächt.
Insgesamt ist die Reduktion des Devisenbestandes um 2,9 Milliarden Franken ein Hinweis darauf, dass die SNB im Vergleich zu den Vormonaten ihre Interventionen am Devisenmarkt reduziert hat. In den Monaten Februar, März und April stieg der Devisenbestand der SNB noch um 24, 15 respektive 12 Milliarden Franken an.
Ebenfalls ein Hinweis auf reduzierte Interventionen der SNB ist die Veränderung der Sichtguthaben der Geschäftsbanken. Diese sind im Mai um rund 4,5 Milliarden Franken angestiegen. In den Monaten zuvor fiel dieses Wachstum doppelt so hoch aus.
Die SNB stemmt sich mit den Eingriffen gegen einen zu starken Höhenflug des Franken, der bei Investoren als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gilt. Am Mittwoch kostete ein Euro 1,085 Franken. Je stärker der Franken ist, desto mehr leidet die Exportindustrie der Schweiz.