Der US-Geheimdienst NSA kann Medienberichten zufolge auch verschlüsselte Daten im Internet mitlesen. Die Behörde habe mit Supercomputern, technischen Tricks, Gerichtsbeschlüssen und einiger Überzeugungsarbeit bei IT-Unternehmen die Mehrheit der bekannten Verschlüsselungssysteme geknackt oder umgangen.
Das milliardenteure NSA-Programm mit dem Codenamen Bullrun gehöre zu den grössten Geheimnissen der Behörde, berichteten die «New York Times» und der «Guardian» in ihren Onlineausgaben. Es sei nun durch die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden ans Tageslicht gekommen.
Nur sehr wenige Mitarbeiter hätten Zugang zu den Top-Secret-Informationen. Und nur die Partnerbehörden in Grossbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland wüssten davon.
So sei auch der britische Geheimdienst GCHQ beim Code-Knacken sehr erfolgreich. Seine Analysten hätten es zuletzt besonders auf Ziele wie Google, Yahoo, Facebook und Microsoft abgesehen.
Laut den Papieren kommen die Spionagebehörden auf vielen unterschiedlichen Wegen an die geknackten Daten, auch unter aktiver Mithilfe grosser Technikfirmen, die allerdings namentlich nicht genannt werden. Die NSA habe sogar sicherstellen können, dass verbreitete Verschlüsselungssysteme bestimmte Schwächen aufweisen.