Snowden soll unerkannt durch Russland reisen

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat in seinem russischen Asyl nach Darstellung seines Anwalts Gelegenheit, unerkannt Reisen durch Russland zu unternehmen. Dies sagte Anwalt Anatoli Kutscherena dem TV-Sender RT in einem Interview.

Früherer US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden (Archiv) (Bild: sda)

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat in seinem russischen Asyl nach Darstellung seines Anwalts Gelegenheit, unerkannt Reisen durch Russland zu unternehmen. Dies sagte Anwalt Anatoli Kutscherena dem TV-Sender RT in einem Interview.

Dieses soll am 23. September in voller Länge ausgestrahlt werden. Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete bereits am Montag über das Interview.

Snowdens Eltern und Grosseltern hätten die Absicht, seinen Mandanten zu besuchen, sagte Kutscherena. Snowden erhielt von den russischen Behörden ein Jahr Asyl, nachdem er brisante Informationen über die Spähtätigkeiten der US-Geheimdienste veröffentlicht hatte.

Der Aufenthaltsort Snowdens werde niemandem mitgeteilt, sagte Kutscherena. Das geschehe auf Wunsch Snowdens, denn die Gefahren für seinen Mandanten seien «noch immer gross».

Per Haftbefehl gesucht

Snowden, der zuletzt als Auftragnehmer für den US-Geheimdienst NSA arbeitete, hatte mehreren Medien Informationen über umfangreiche Überwachungsprogramme zugespielt. Wegen der Enthüllungen wird der 30-Jährige von den USA per Haftbefehl gesucht.

Snowden war im Mai nach Hongkong geflogen, um geheime Dokumente zur Überwachung des Internet- und Telefonverkehrs an ausgewählte Medien zu übermitteln. Am 23. Juni flog er weiter und strandete auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo, da die USA seine Reisedokumente für ungültig erklärten. Er beantragte in Russland Asyl, das ihm am 1. August gewährt wurde.

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