Das Schweizer Flugzeug «Solar Impulse 2» hat in der zweiten Etappe seiner Weltumrundung sicher das Arabische Meer überquert. Es brauchte am Dienstag fast 16 Stunden von Maskat, der Hauptstadt des Sultanats Oman, bis nach Ahmedabad im Westen Indiens.
Gesteuert wurde der Einsitzer diesmal vom Flugpionier und «Vater» des Solarprojekts Bertrand Piccard. Bei der ersten Etappe von Abu Dhabi nach Maskat hatte Piccards Projektpartner André Borschberg im Cockpit gesessen.
Gegen 22 Uhr Ortszeit, also mehrere Stunden nach Sonnenuntergang, landete Piccard in Ahmedabad. Nachts zu fliegen ist dank vier Lithium-Ionen-Batterien möglich, welche die Sonnenenergie speichern.
Während seiner zweiten Etappe legte «Solar Impulse 2» eine Strecke von 1465 Kilometer zurück – das sei wahrscheinlich ein Rekord für ein Solarflugzeug, teilten die Abenteurer via Twitter mit.
Beeindruckt von der Dynamik
Die Millionenstadt Ahmedabad ist das wirtschaftliche Zentrum des Bundesstaates Gujarat. Der jetzige Premierminister Indiens, Narendra Modi, war jahrelang Regierungschef in Gujarat und hat dort die Solarenergie besonders gefördert.
Nirgendwo sonst in Indien stehen so viele Sonnenkollektoren. Abenteurer Borschberg sagte, er sei beeindruckt von der Dynamik Gujarats.
Die Abenteurer und Umweltaktivisten wollen weltweit für die Förderung erneuerbarer Energien werben. Mit 72 Metern hat die alleine von Sonnenenergie angetriebene «Solar Impulse 2» eine grössere Flügelspannweite als ein Jumbojet.
Das Solarflugzeug soll in 25 Etappen einmal die Welt umrunden. Es ist das erste Flugzeug der Welt, das bis zu fünf Tage und Nächte allein mit Sonnenenergie in der Luft bleiben kann.
Die Route der Erdumrundung geht vom Golfemirat Abu Dhabi über Oman, Indien und China in die USA. Von New York geht es dann nach Südeuropa oder nach Nordafrika – je nach den Windverhältnissen über dem Atlantik. Ende Juli oder Anfang August soll die «Solar Impulse 2» wieder am Persischen Golf ankommen.