Soldaten als Bauarbeiter: Ermittlungen gegen Ex-Minister

In einem beispiellosen Fall ermittelt die russische Justiz gegen Ex-Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow, der Soldaten auf Staatskosten zu privaten Arbeiten abkommandiert haben soll. Dem 51-Jährigen drohen wegen Fahrlässigkeit bis zu einem Jahr gemeinnützige Arbeit oder bis zu drei Monate Arrest.

Gegen Ex-Minister Serdjukow wird ermittelt (Archivbild) (Bild: sda)

In einem beispiellosen Fall ermittelt die russische Justiz gegen Ex-Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow, der Soldaten auf Staatskosten zu privaten Arbeiten abkommandiert haben soll. Dem 51-Jährigen drohen wegen Fahrlässigkeit bis zu einem Jahr gemeinnützige Arbeit oder bis zu drei Monate Arrest.

Die Soldaten hätten unter anderem eine Strasse zu einem Luxusressort gebaut, das Serdjukows Schwager gehörte, hiess es. Dadurch sei ein Schaden von mindestens 56 Millionen Rubel (rund 1,5 Millionen Franken) entstanden, teilte die Ermittlungsbehörde am Donnerstag mit.

«Anstatt ihrem Land zu dienen und Militärtaktik zu studieren, haben die Soldaten in der Steppe Pappeln gepflanzt», betonte die Behörde.

Kremlchef Wladimir Putin hatte Serdjukow vor einem Jahr in einem millionenschweren Korruptionsskandal um Staatsimmobilien gefeuert. Eine ministeriumseigene Firma soll fast 80 Millionen Euro unterschlagen haben, indem sie Wohnungen weit unter Wert verkaufte.

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