Rund um das Parlament des brasilianischen Staats Bahia in der Hauptstadt Salvador da Bahia ist es am Montag zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Soldaten und streikenden Polizisten gekommen.
Die Soldaten feuerten mit Tränengas und Gummigeschossen auf Demonstranten, die sich den Polizisten anschliessen wollten. Die Beamten waren in der vergangenen Woche in den Streik getreten und hatten das Parlamentsgebäude besetzt, um höhere Löhne durchzusetzen.
Seit Beginn des Ausstands von etwa einem Drittel der 30’000 Polizisten im Staat Bahia verdoppelte sich die Mordrate in Salvador da Bahia. Seit Dienstag wurden in der Stadt mit 2,7 Millionen Einwohner 90 Morde gemeldet. Am Wochenende entsandte die Regierung 2000 Soldaten und 600 Bundespolizisten in die Region, um für Sicherheit zu sorgen.
Zahlreiche Konzerte und Feiern im Vorfeld des Karnevals wurden aus Angst vor Gewalt bereits abgesagt. Die Behörden befürchten, die unsichere Lage könnte Touristen abschrecken. Der Karneval von Salvador da Bahia ist nach den Feiern in Rio de Janeiro der zweitgrösste in Brasilien.
Forderungskatalog der Polizei
Ursprünglich hatten die Polizisten einen Forderungskatalog mit sechs Punkten vorgelegt. Nach Angaben des Büros des Gouverneurs und der Gewerkschaften reduzierten sie die Liste später jedoch auf zwei Punkte.
Sie verlangen eine Amnestie für die streikenden Beamten und einen monatlichen Bonus von umgerechnet 270 Euro. Die Regierung von Bahia bot den Polizisten eine Gehaltserhöhung von 6,5 Prozent an, lehnte eine Amnestie jedoch ab. Die Gewerkschaft wies die Offerte zurück.