Somalische Fischer bitten um Ende von Angriffen auf Küstendörfer

Wenige Tage nach dem ersten Angriff auf Piraten an der Küste Somalias haben somalische Fischer die internationalen Marinestreitkräfte zur Beendigung der Luftangriffe aufgerufen.

Piraten aus Somalia werden nicht mehr nur wie hier zu Wasser, sondern auch aus der Luft bekämpft (Archiv) (Bild: sda)

Wenige Tage nach dem ersten Angriff auf Piraten an der Küste Somalias haben somalische Fischer die internationalen Marinestreitkräfte zur Beendigung der Luftangriffe aufgerufen.

„Piraten können nicht leicht identifiziert werden, da sie sich unter die Fischer mischen. Die Boote sind die selben und die Leute sehen gleich aus, wenn sie nicht bewaffnet sind“, sagte der Fischer Mohammed Hassan aus der Region Harardhere am Freitag.

Mehrere Fischerboote seien bei dem nächtlichen Angriff eines Kampfhelikopters der EU-Antipiraten-Mission Atalanta am Dienstag zerstört worden, sagte der Fischer. Es bestehe die Sorge, dass auch Fischer bei künftigen Angriffen zu Schaden kämen.

Der Fischer Kahin Abdurahman sagte, die internationalen Streitkräfte sollten lieber Bodentruppen schicken, um zwischen Fischern und Piraten unterscheiden zu können.

Seit Ende 2008 ist die EU-Mission Atalanta vor Somalia im Einsatz, um Handelsschiffe vor Piratenangriffen zu schützen. Im März entschied die EU, auch Angriffe auf Boote, Lager und Stützpunkte der Piraten an der Küste zu erlauben.

Die Piraterie hat sich in Somalia infolge des Zusammenbruchs der Staatsstrukturen stark ausgebreitet und in einigen Küstenregionen zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt. Inzwischen sind die Piraten in einem riesigen Seegebiet rund ums Horn von Afrika aktiv.

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