Die Behörden im Bürgerkriegsland Somalia wollen einer Millionen Kinder den Schulbesuch ermöglichen. Die auf drei Jahre angelegte Aktion solle «einem Viertel der Jugend, die derzeit vom Bildungssystem ausgeschlossen ist, das Lernen ermöglichen», teilte das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF mit.
Die «Go 2 School»-Initiative wurde am Sonntag in der Hauptstadt Mogadischu und in Hargeisa und Garowe gestartet, den grössten Städten der nördlichen Staaten Somaliland und Puntland. Für 117 Millionen Dollar sollen Schulen gebaut oder renoviert, Lehrer eingestellt und fortgebildet sowie Sonderprogramme für Nomaden-Gemeinden umgesetzt werden.
Die Aktion sei «sehr ehrgeizig, aber notwendig und erreichbar», teilte der UNICEF-Somalia-Beauftragte Sikander Khan mit. «Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft Somalias, wir haben schon zwei Generationen verloren.»
Derzeit gehen laut UNICEF in dem Land am Horn von Afrika nur vier von zehn Kindern zum Unterricht. Die Quote sei damit eine der geringsten weltweit.
In Somalia tobt seit zwei Jahrzehnten ein blutiger Bürgerkrieg. Eine funktionierende Staatsgewalt im gesamten Land gibt es nicht mehr, weite Teile stehen unter der Kontrolle von Milizen. Erst am Samstag waren bei einem Anschlag in Mogadischu 18 Menschen getötet worden.