Sommerwetter im Herbst hat auf Umsatz der Modekette Schild gedrückt

Die Eiseskälte in der Schweiz hält die Leute derzeit vom Flanieren in den Einkaufsstrassen der Innenstädte ab. Dementsprechend tief sind die Umsätze in den Läden. Weil der Februar für Kleiderverkäufer aber ohnehin kein umsatzstarker Monat ist, stört dies die Modekette Schild nicht besonders.

Das Modehaus Schild blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück (Archiv) (Bild: sda)

Die Eiseskälte in der Schweiz hält die Leute derzeit vom Flanieren in den Einkaufsstrassen der Innenstädte ab. Dementsprechend tief sind die Umsätze in den Läden. Weil der Februar für Kleiderverkäufer aber ohnehin kein umsatzstarker Monat ist, stört dies die Modekette Schild nicht besonders.

Schwer zu schaffen machte Schild dagegen im vergangenen Herbst das anhaltend schöne Wetter. Weil die Konsumenten damals wegen den fast sommerlich warmen Temperaturen keine Lust hatten, Pullover und Winterjacken zu kaufen, verzeichneten die Kleiderhändler erhebliche Umsatzeinbussen. Laut Schild-Chef Thomas Herbert betrug das Umsatzminus der ganzen Branche im September und Oktober gegenüber dem Vorjahr 20 bis 30 Prozent.

„Ein solches Umsatzminus hatte ich bis anhin nicht für möglich gehalten“, sagte Herbert an der Bilanzmedienkonferenz der Schild-Gruppe. Die Kleiderhändler hätten in Folge dessen in Panik über die mit Winterkleidern noch übervollen Lager die Preise reduziert, was in den Shoppingmeilen und Einkaufszentren zu eigentlichen Rabattschlachten führte.

Umsatzplus in der ersten Jahreshälfte

Der Jahrhundertherbst hat sich dementsprechend auch in der Rechnung der Schild-Gruppe niedergeschlagen. Der Umsatz in den über 30 Modehäusern und 18 Markenläden stieg übers ganze Jahr gesehen um 0,7 Prozent auf 187,2 Mio. Franken, nachdem von Januar bis Juni noch ein Umsatzplus von 2,5 Prozent verzeichnet worden war.

Nach eigenen Angaben hat sich Schild damit auch deutlich besser gehalten als der der Rest der Branche, der im Lauf des Jahres 2011 durchschnittlich über 4 Prozent an Umsatz einbüsste. Während der Umsatz noch leicht zunahm, sank der Betriebsgewinn (Ebitda, Cashflow) deutlich. Mit 13,8 Mio. Fr. lag er rund 30 Prozent unter jenem von 2010.

Zurückzuführen ist dies nicht nur auf die wetterbedingten Umsatzausfälle im Herbst. Das Rechnungsergebnis wurde auch durch die temporäre Schliessung umsatzstarker Filialen in Folge Umbaus beeinflusst. Und durch den starken Franken. Letzterer hat insbesondere bei Markenkleidern zu Preisdruck geführt und so bei schon früher eingekauften Kleidern kräftig auf die Marge gedrückt.

Zu spüren bekommen hat Schild den starken Franken aber auch in Form des Einkauftourismus. Fürs laufende Jahr rechnet Herbert damit, dass sich die Situation bezüglich Einkaufstourismus und Preisdruck durch den schwachen Euro wieder etwas normalisiert.

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