Baku ist jetzt offiziell Gastgeberstadt für den Eurovision Song Contest (ESC) 2012. Am Mittwoch übergab der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers bei einer Show in der aserbaidschanischen Hauptstadt symbolisch einen Schlüssel an seinen Amtskollegen aus Baku.
Düsseldorf hatte den Song Contest im vergangenen Jahr ausgerichtet, nachdem die deutsche Kandidatin Lena Meyer-Landrut den Wettbewerb 2010 nach fast 30 Jahren wieder nach Deutschland geholt hatte.
Der Wettstreit wird zum ersten Mal in Aserbaidschan veranstaltet, nachdem das Duo Ell/Nikki in Düsseldorf gewonnen hatte. Das Motto des ESC 2012 im „Land des Feuers“ heisst „Light your fire“, wie am Mittwoch bekannt gegeben wurde.
43 Länder nehmen in diesem Jahr teil. Die „Big Five“ Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Spanien als grösste Geldgeber sowie das Gastgeberland sind automatisch für das Finale am 26. Mai gesetzt, in dem 26 Teilnehmer antreten. 37 Länder müssen zunächst ins Halbfinale.
Am Mittwoch wurde ausgelost, welche Länder in der Semifinalrunde am 22. und welche am 24. Mai dabei sind. Die Schweizer Teilnehmer Sinplus müssen zum 1. Halbfinale am 22. Mai erstmals antreten. Sie konkurrieren unter anderem gegen Belgien, Griechenland, Zypern, rumänien, Russland, Irland und Israel.
Menschenrechte missachtet
An der Austragung des ESC in Aserbaidschan gibt es auch Kritik. Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hatte die schwierigen Arbeitsbedingungen von Journalisten in dem Land beklagt. Der ESC dürfe nicht ausblenden, dass in dem Land „ein Klima der Angst und Repression“ herrsche.
In der am Mittwoch veröffentlichten ROG-Rangliste der Pressefreiheit 2011 landete Aserbaidschan auf Platz 162 von 179. Der menschenrechtspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion Deutschlands, Volker Beck, hatte gesagt, der Eurovision Song Contest sollte unter menschenrechtlichen Gesichtspunkten nicht dort stattfinden.