Sonntagsallianz wehrt sich gegen längere Ladenöffnungszeiten

Die Sonntagsallianz – ein Zusammenschluss von 21 gewerkschaftlichen und kirchlichen Organisationen – hat am Dienstag das Referendum gegen die Öffnungszeiten an Tankstellenshops lanciert. Sie fürchtet einen generellen Dammbruch bei den Ladenöffnungszeiten.

Abt Martin Werlen will wichtige Freiräume wie den Sonntag bewahren (Archiv) (Bild: sda)

Die Sonntagsallianz – ein Zusammenschluss von 21 gewerkschaftlichen und kirchlichen Organisationen – hat am Dienstag das Referendum gegen die Öffnungszeiten an Tankstellenshops lanciert. Sie fürchtet einen generellen Dammbruch bei den Ladenöffnungszeiten.

National- und Ständerat hatten die Lockerung der Regeln über die Nacht- und Sonntagsarbeit in der Wintersession definitiv beschlossen: Mit der Änderung des Arbeitsgesetzes sollen Tankstellenshops künftig rund um die Uhr alle Produkte aus dem Sortiment verkaufen dürfen.

Die Lockerung gilt für jene Shops, die an Hauptverkehrswegen mit starkem Reiseverkehr liegen. Gemäss heute geltendem Gesetz dürfen Tankstellenshops nachts zwar Kaffee oder Sandwiches verkaufen, nicht aber andere Produkte. Deshalb müssen sie einen Teil ihres Lokals absperren.

Für die Sonntagsallianz untergraben die Änderungen „wichtige gesellschaftliche Freiräume“, wie sie mitteilte. Erstmals werde so der 24-Stunden-Arbeitstag im Detailhandel eingeführt. Betroffen davon seien Frauen, die fast 70 Prozent des Verkaufspersonals ausmachten.

„Der arbeitsfreie Sonntag schenkt uns Menschen Raum und Zeit für Erholung und zum Auftanken. Und das nicht nur als Einzelwesen, sondern als Mitglied der Gesellschaft“, wird Martin Werlen, Abt von Einsiedeln, in der Mitteilung zitiert.

Der Gesetzesvorschlag höhle zudem das Arbeitsgesetz im zentralen Punkt des Nacht- und Sonntagsarbeitsverbots aus. Von den Beschäftigten werde immer häufiger die permanente Verfügbarkeit gefordert.

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