Eine Präsidententochter, zwei Bundesräte und 450 vermisste Kunstwerke: Das und mehr findet sich in den Schlagzeilen der Sonntagspresse.
«Schweiz am Sonntag»
Die Schweiz schliesst in diesem Jahr Grenzübergänge im Tessin in der Nacht, auch baulich, wie Finanzminister Ueli Maurer in einem Interview mit der «Schweiz am Sonntag» sagte. Mittlerweile würden Flüchtlinge versuchen, die Schweiz mit Güterzügen und Lastwagen zu durchqueren, was verstärkte Kontrollen nötig mache. Die Qualitätsanforderungen an die Kontrollen würden «massiv steigen». Es müssten mehr Leute kontrolliert und die Kontrollen risikobasierter werden.
«Ostschweiz am Sonntag»
Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) muss im laufenden Jahr aufgrund der Budgetbeschlüsse des Parlaments rund 300 Vollzeitstellen abbauen. Das sagte VBS-Vorsteher Guy Parmelin in einem Interview mit der «Zentralschweiz am Sonntag» und der «Ostschweiz am Sonntag». Um mehr Transparenz bei den Rüstungsprozessen zu schaffen, will der SVP-Bundesrat im Sommer ein Informationsbuch vorlegen, das jeweils mindestens einmal jährlich über den aktuellen Stand der 30 wichtigsten Projekte informiert. Dabei gehe es um die Kosten, den aktuellen Stand und mögliche Schwierigkeiten von Rüstungsvorhaben, aber auch von zivilen Projekten.
«NZZ am Sonntag»
Selbstanzeigen von Steuersündern bescheren den kantonalen Steuerbehörden mehrere hundert Millionen Franken Einnahmen. Im Rahmen der straffreien Amnestie sind laut dem Bundesrat von 2010 bis im Frühjahr 2016 über 22’000 Selbstanzeigen eingegangen und Vermögen von 24,7 Mrd. Franken offengelegt worden. Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, nahm etwa der Kanton Bern dank der Amnestie rund 100 Millionen Franken Steuern ein, Zürich kommt gar auf das Vierfache. Mehrere Kantone melden für das Jahr 2016 eine Rekordzahl der Selbstanzeigen. Demnach ist dies mindestens in Zürich, Basel-Stadt, Luzern und Thurgau der Fall.
«SonntagsBlick»
Im Rahmen der «Harmonisierung der Schweiz Polizeiinformatik» ist seit vergangenem Oktober ein System im Betrieb, das die kantonalen Waffenregister miteinander vernetzt. Wie der «SonntagsBlick» berichtet, sind in der Datenbank 502’538 private Feuerwaffen registriert, verteilt auf 171’446 Besitzer. Fünf Kantone haben demnach ihre Daten noch nicht eingespeist. Ihre aktuellen Bestände eingerechnet wären es knapp 800’000 Feuerwaffen. Weil eine Registrierungspflicht beim Erwerb erst seit 2008 besteht, gibt es schweizweit aber noch viel mehr Waffen in legalem Privatbesitz. Die Zeitung schätzt die Zahl auf rund zwei Millionen.
«Schweiz am Sonntag»
Die Schweizer Universitätslandschaft wittert nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Morgenluft und will Spitzenforscher abwerben. «Wir werden unser Headhunting in den USA intensivieren», sagte Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich und Präsident der Schweizer Hochschulen der «Schweiz am Sonntag». Studierende und Professoren hätten nach der Wahl unter Schock gestanden. Kanada spürt demnach die Bewegungen auf dem amerikanischen Forschungsplatz bereits. So habe etwa die Universität Toronto bei US-Bewerbern einen Anstieg von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.
«NZZ am Sonntag»
Die älteste Tochter des verstorbenen usbekischen Präsidenten, Gulnara Karimowa, ist am Leben. Sie wird laut ihrem Schweizer Pflichtverteidiger in einem Anbau ihres ehemaligen Hauses im Zentrum von Taschkent festgehalten. Er habe sie dort im Dezember erstmals getroffen, sagte Grégoire Mangeat gegenüber der «Zentralschweiz am Sonntag» und der «NZZ am Sonntag». In der Schweiz ermittelt die Bundesanwaltschaft (BA) gegen Karimowa und fünf weitere Personen wegen des Verdachts auf Geldwäscherei. In diesem Zusammenhang wurden bereits Vermögenswerte von über 800 Millionen Franken beschlagnahmt. Die gesperrten Gelder könnten aus mutmasslich unrechtmässigen Vorgängen im usbekischen Telekommunikationsmarkt stammen. Das Strafverfahren wurde im Juli 2012 eröffnet. Die 44-Jährige wurde laut Mangeat im Februar 2014 in Usbekistan verhaftet, seither war ihr Verblieb ungewiss.
«SonntagsZeitung»
Seit das Staatssekretariat für Migration (SEM) im vergangenen Juni die Asylpraxis für Antragssteller aus Eritrea verschärft hat, sind hunderte Gesuche von Eritreern abgelehnt worden. Laut der «SonntagsZeitung» sind derzeit beim Bundesverwaltungsgericht 645 Beschwerden gegen diese Entscheide hängig, die überwiegende Mehrheit der Fälle fusse auf der neuen SEM-Praxis. Das Bundesverwaltungsgericht will demnächst ein Grundsatzurteil zur neuen Praxis fällen. Dieses könnte die Praxis rückgängig machen, wonach eine illegale Ausreise aus Eritrea alleine nicht mehr ausreicht, um in der Schweiz Asyl zu erhalten. Dann müssten die hängigen Fälle neu beurteilt werden. Wann das Urteil vorliegt, ist offen. Laut der Zeitung sind sich die Richter uneins, wie die Lage in Eritrea einzuschätzen ist.
«NZZ am Sonntag»
Der Bundesrat führt einen neuen EU-Ausweis für papierlose Ausländer in der Schweiz ein. Das hat er am vergangene Woche entschieden, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Damit sollen 2800 der rund 4300 abgewiesenen Asylsuchenden und illegal anwesenden Ausländer von der Schweiz in ihre Heimat abgeschoben werden, bei denen wegen fehlender Pässe eine Abschiebung bislang scheiterte, wie aus der Asylstatistik des Staatssekretariats für Migration (SEM) hervorgeht. Die meisten ausstehenden Ausschaffungen betreffen laut der Zeitung Algerien mit 420 papierlosen Ausländer, vor Marokko (240), China (250) und Tunesien (200).
«Schweiz am Sonntag»
Bei einem Nein zur Unternehmenssteuerreform III will Finanzminister Ueli Maurer unverzüglich ein Sparprogramm über mehrere Milliarden aufgleisen. Komme die USR III, die ab 2019 in Kraft treten würde, nicht, «müssten wir für die nächsten vier bis acht Jahre sparen», so Maurer in einem Interview mit der «Schweiz am Sonntag». «An einem Nein hätten wir jahrelang zu kauen.» Eine Annahme der Reform würde dagegen «unglaublich viel Sicherheit ausstrahlen». Das hätten ihm Gespräche mit zwei Firmen gezeigt. Die eine schliesse bei einem Ja am Tag nach der Abstimmung ein Investitionsprogramm für 100 Millionen ab. «Die zweite Firma, die etwa 500 Millionen Steuern bezahlt und 3000 Arbeitsplätze bietet, macht es von einem Ja abhängig, ob sie in der Schweiz bleibt oder nicht.»