In Triest wächst der Protest wegen des heruntergewirtschafteten Zustands des Schlosses Miramare, einem Wahrzeichen der Hafenstadt. Die Stützmauern des von Kaiserin Elisabeth geliebten Schlosses mit atemberaubendem Blick auf die Bucht von Grignano bröckeln.
Wegen Mangels an staatlichen Finanzierungen konnte kein Wettbewerb für die Instandhaltung des 22 Hektar grossen Schlossparks ausgeschrieben werden. Die berühmten italienischen Gartenanlagen sind verwahrlost. Wegen der hohen Stromkosten wurde die nächtliche Beleuchtung des Schlosses abgeschaltet.
Dabei wird das zwischen 1856 und 1860 für Erzherzog Ferdinand Maximilian von Habsburg, dem Bruder Kaiser Franz Josephs I., erbaute Gebäude, jährlich von tausenden Touristen besucht.
476’000 Euro kassiert das Museum des Schlosses pro Jahr, doch das Geld dient nicht seiner Instandhaltung, sondern fliesst direkt in die Staatskassen. Der schlechte Zustand Miramares löste den Protest von Touristen aus. Die Triester Tageszeitung „Il Piccolo“ startete eine Medienkampagne zur Rettung des Schlosses.
Auch der Triester Schriftsteller Claudio Magris plädierte für Finanzierungen zum Erhalt des Miramare-Schlosses, in dessen Park einige seiner bekanntesten Theaterstücke aufgeführt wurden. „Ich hoffe wirklich, dass man eine Lösung findet“, sagte der Autor.
Das Schloss und seine Inneneinrichtung sowie die umliegende Parkanlage wurden entsprechend den detaillierten Anweisungen des Erzherzogs Ferdinand Maximilian erbaut und spiegeln in vielen Bereichen seine grosse Liebe zum Meer wider. Zwischen 1869 und 1896 hielt sich Kaiserin Elisabeth wiederholt in Miramare auf.