Die Stadtverwaltung von Jerusalem hat die Schliessung einer Behelfsbrücke zum Tempelberg angeordnet und damit Sorgen um einen neuen Konflikt mit den Palästinensern ausgelöst.
Die aus Metallgerüsten und Holz errichtete Mughrabi-Brücke sei einsturz- und feuergefährdet, hiess es am Donnerstag zur Begründung der bevorstehenden Schliessung. 2007 war es wegen Bauplanungen für eine neue Brücke und Ausgrabungen zu heftigen Protesten von Palästinensern und vielen Muslimen in anderen Ländern gekommen.
Die Behelfskonstruktion war errichtet worden, nachdem die alte Zugangsrampe 2004 bei einem Unwetter zerstört worden war. Die Brücke ist nicht der einzige Zugang zu dem heiligen Gelände und wird überwiegend nur von Touristen genutzt.
Ein dauerhafter Ersatz für die beschädigte Rampe scheiterte bisher an Protesten von Muslimen. Sie befürchten, Bauarbeiten könnten die Fundamente des Tempelberges mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom gefährden. Die israelischen Behörden haben dies stets bestritten.
Die Stadtverwaltung wollte eigentlich schon im vergangenen Monat mit dem Abriss der Brücke beginnen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu liess das Vorhaben jedoch aus Sorge vor neuer Gewalt vorerst stoppen.