Die Kritik an Sotschi 2014 wächst. 250 Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele (7. bis 23. Februar) geraten die Organisatoren von einem Erklärungsnotstand in den andern.
Dramatische Korruptionsvorwürfe, massive Kürzungen der Zuschauerzahlen und Frust der Funktionäre – die schlechten Nachrichten über Sotschi reissen nicht ab. Noch schlimmer: Die glanzvollen Versprechungen entpuppen sich zunehmend als heisse Luft.
Von den geschätzten 50 Milliarden Dollar Gesamtkosten für die Ausrichtung des Winterspektakels seien 30 Milliarden unterschlagen worden, hiess es in einem veröffentlichten Bericht, den der ehemalige Vize-Regierungschefs Boris Nemzow mitverfasst hatte. «Geschäftsleute und Politiker profitierten unrechtmässig von den Spielen», lautete sein Vorwurf. So sei das Geld von Präsident Wladimir Putin und ihm nahestehenden Industriemagnaten in dunkle Kanäle abgezweigt worden, schrieb er.
Sotschi 2014 wird als das teuerste Olympiaprojekt aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Allein die Sicherheitskosten sollen im Milliardenbereich liegen und werden unter anderem von der Organisatoren mit der geografisch gefährlichen Nähe zu Tschetschenien begründet.
Die Verfasser kündigten an, Ermittler und Staatsanwälte zur Untersuchung der Vorwürfe drängen zu wollen. Vorwürfe, die der für die Spiele verantwortliche Vize-Ministerpräsident Dimitri Kosak umgehend zurückwies.