Im Südtessin haben die Behörden eine Feinstaub-Warnung ausgegeben. Seit Mittwoch wurden in Chiasso und Mendrisio kritische Werte erreicht. Schuld ist auch das schöne Wetter.
Seit Wochen gab es im Tessin kaum Niederschläge und die «Sonnenstube» machte ihrem Namen alle Ehre. Nun zeigt sich die Schattenseite der Schönwetterphase: Im Sottoceneri werden seit Mittwoch bedenkliche Feinstaub-Werte erreicht, schrieb das Tessiner Departement für Verkehrs- und Raumplanung am Donnerstag in einem Communiqué.
Nun sollen die Bewohner häufiger auf das Auto verzichten und auf die öffentlichen Verkehrsmittel und das Velo umsteigen, forderte das Departement. Auch die Temperatur in den Wohnungen solle reduziert werden, um die Emissionen einzudämmen.
Temo 80 auf Autobahnen möglich
Es könne davon ausgegangen werden, dass das starke Hochdruckgebiet in Europa, das Wettergeschehen im Tessin auch noch in den nächsten Tagen beeinflusse. Das Departement behalte sich deshalb vor, auf den Autobahnen und Nationalstrassen ein vorübergehendes Tempo-Limit von 80 Kilometern pro Stunde (km/h) einzuführen. Ausgenommen davon seien die Polizei, Feuerwehren sowie Krankenwagen.
Zwischen November und März kam es im Tessin bereits in der Vergangenheit häufiger zu einer erhöhten Feinstaubbelastung, sagte Mirco Moser auf Anfrage. Er ist beim Departement für die Luftqualität und Klimafragen verantwortlich. Zuletzt seien im Dezember 2013 ähnlich hohe Werte erreicht worden.
Laut dem Tessiner Verkehrsdepartement sind im Tessin im täglichen Pendler-Verkehr rund 130.000 Fahrzeuge auf den Strassen unterwegs, 50.000 von ihnen stammen aus dem benachbarten Italien.