Im Aargau waren 2008 rund 11,7 Prozent aller Haushalte knapp bei Kasse. Bei 7,5 Prozent aller Haushalte waren die finanziellen Mittel gar sehr knapp. Dies zeigt der erste Sozialbericht des Kantons Aargau. Der Kanton bezeichnet die soziale Lage der Bevölkerung als gut.
Dabei zeigt sich jedoch, dass verschiedene Bevölkerungsgruppen einem hohen wirtschaftlichen und sozialen Druck ausgesetzt sind. Zu den Risikogruppen zählen schwach qualifizierte Personen, Familien mit tiefen Einkommen sowie Migrantinnen und Migranten.
Zudem sind Kinder aus Migrationsfamilien und Personen über 80 Jahren gefährdet. Der Bericht zeige die neuen Anforderungen an die Sozialpolitik auf, sagte Frau Landammann Susanne Hochuli (Grüne), Vorsteherin des Departements Gesundheit und Soziales (DGS).
Von der Aargauer Bevölkerung beziehen 1,9 Prozent Sozialhilfe. Vor allem Alleinerziehende oder Personen ohne Berufsabschluss sind darauf angewiesen. Rund 12 Prozent der Bevölkerung fehlt ein Berufsabschluss.
Für den 260-seitigen Bericht wurden auch Familien unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich, dass im Kanton Aargau 58 Prozent aller Ehen geschieden werden. Das liegt leicht über dem schweizerischen Durchschnitt von 54 Prozent.
Grosse Mehrheit der Mütter erwerbstätig
Von den Müttern mit Kindern über zehn Jahren gehen 90 Prozent einer Arbeit nach, allerdings in Teilpensen. Dies sagte Christina Leimbacher, Leiterin der Fachstelle Familie und Gleichstellung. Der Aargau will deshalb die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter fördern.
Der Sozialbericht soll Grundlage einer neuen Sozialstrategie werden. Der Regierungsrat hat das DGS bis 2013 beauftragt, eine Strategie auszuarbeiten. Danach wird im Rahmen einer sozialpolitischen Planung über die Umsetzung entschieden.