Der Sozialist Lenín Moreno hat ersten Prognosen zufolge die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Ecuador gewonnen. Nachwahlbefragungen zeigten, dass der frühere Stellvertreter des abtretenden Präsidenten Rafael Correa vor seinem stärksten Gegenkandidaten liegt.
In den unterschiedlichen Befragungen entfielen auf Moreno 36 bis 43 Prozent der Stimmen, während Gegenkandidat Guillermo Lasso auf 26 bis 31 Prozent kam. Für einen Wahlsieg gleich in der ersten Runde sind mindestens 40 Prozent der Stimmen nötig sowie ein Abstand von mindestens zehn Prozentpunkten vor dem Zweitplatzierten. Gelingt dies keinem der Kandidaten, findet am 2. April eine Stichwahl statt.
Rund 12,8 Millionen Wahlberechtigte waren am Sonntag aufgerufen, unter acht Kandidaten den Nachfolger von Staatschef Correa zu bestimmen. Dieser tritt nach zehn Jahren im Amt ab. Parallel wurde eine neue Nationalversammlung gewählt.
Moreno, der im März 64 Jahre alt wird, gehört der linksgerichteten Regierungspartei Alianza País an. Er war als Favorit ins Rennen um das Präsidentenamt gegangen. Der grösste Rivale des seit einem Überfall querschnittsgelähmten Moreno ist der konservative Oppositionsführer und Ex-Wirtschaftsminister Lasso. Der 61-Jährige kündigte Steuersenkungen und einen Kampf gegen Korruption an.
Unter Correa hat sich die Lage in dem Andenstaat stabilisiert, Ecuador ist moderner geworden, die soziale Ungerechtigkeit hat sich verringert. Dies gelang Correa mit Hilfe der Öleinnahmen, die aber aufgrund des gefallenen Ölpreises zuletzt stark zurückgegangen sind.