Die Terrorattacken von Paris markieren zunehmend einen Wendepunkt für Frankreichs Präsident Hollande. Die französischen Sozialisten haben die mit Spannung erwartete erste Wahlentscheidung nach den Terroranschlägen von Paris für sich entscheiden können.
Ihr Kandidat Frédéric Barbier setzte sich nach Parteiangaben am Sonntag bei einer Nachwahl in der Region Doubs im Osten des Landes mit bis zu 52 Prozent gegen die Kandidatin der rechtsextremen Front National (FN), Sophie Montel, durch.
Im ersten Wahlgang eine Woche zuvor hatte Montel mit 32,6 Prozent noch knapp vier Punkte vor Barbier (28,9) gelegen. Aufgerufen waren etwa 67’000 Wahlberechtigte. Die Beteiligung lag eine Stunde vor Schliessung der Wahllokale mit 43,5 Prozent über der ersten Runde, an der sich knapp 40 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt hatten.
Der Sitz in der Nationalversammlung musste neu vergeben werden, weil der bisherige Abgeordnete Pierre Moscovici in die EU-Kommission gewechselt war. Der Sozialist hatte 2012 noch 49,3 Prozent der Stimmen bekommen.
Die konservative UMP, deren Kandidat im ersten Wahlgang überraschend gescheitert war, hatte ihren Wählern entgegen einem Votum von Parteichef Nicolas Sarkozy Enthaltung oder Blanko-Wahlzettel empfohlen. Der Ex-Präsident hatte sich für eine Wahl gegen die Rechtsextremen ausgesprochen.
Die Sozialisten von Frankreichs Präsident François Hollande hatten eine klare Linie gegen die Rechtsextremen von FN-Chefin Marine Le Pen gefordert. Hollande, dessen schlechte Umfragewerte zuletzt nach oben zeigten, wies vor der Wahl darauf hin, nicht alle Parteien stünden für die französischen Werte.