SP fordert nach Gripen-Abstimmung neue Ausrichtung der Armee

Das Nein zum Gripen ist aus Sicht der SP eine Chance für eine echte Armeereform. Die Partei erwartet vom Bundesrat grundsätzliche Änderungen an der Vorlage zur Weiterentwicklung der Armee. Vor allem soll sie günstiger werden.

SP-Präsident Levrat spricht an der heutigen Medienkonferenz (Bild: sda)

Das Nein zum Gripen ist aus Sicht der SP eine Chance für eine echte Armeereform. Die Partei erwartet vom Bundesrat grundsätzliche Änderungen an der Vorlage zur Weiterentwicklung der Armee. Vor allem soll sie günstiger werden.

Das Nein zum Gripen ist aus Sicht der SP eine Chance für eine echte Armeereform. Die Partei erwartet vom Bundesrat grundsätzliche Änderungen an der Vorlage zur Weiterentwicklung der Armee. Statt 5 Milliarden Franken soll diese nur 4,1 Milliarden Franken kosten.

Das Volk habe den Gripen nicht wegen einiger Fehltritte von Verteidigungsminister Ueli Maurer abgelehnt, sagte SP-Präsident Christian Levrat heute vor den Bundeshausmedien. «Der Grund ist, dass Maurer seine Arbeit währen Jahren nicht gemacht hat.»

Die Gefahrenlage sei nicht glaubwürdig dargestellt worden, die Aufgaben der Armee seien ungeklärt, Fragen der Kooperation nicht beantwortet. «Wer meint, ein bisschen Bastelei an der Vorlage genüge, um die Zukunft der Armee zu sichern, täuscht sich», sagte Levrat.

50’000 Soldaten müssen reichen

Der Bundesrat schlug auf Geheiss des Parlaments vor, die Armee auf 100’000 Mann zu reduzieren. Das Parlament hatte ihn auch beauftragt, den Ausgabenplafond auf 5 Milliarden Franken zu erhöhen, wobei 300 Millionen Franken für die Gripen-Beschaffung vorgesehen waren. Das Verteidigungsdepartement will die Vorlage nach dem Nein zur Kampfjet-Beschaffung überarbeiten und im Herbst dem Parlament vorlegen.

Die SP hatte die Vorschläge schon in der Vernehmlassung kritisiert. Sie möchte im Rahmen der Armeereform die internationale Zusammenarbeit stärken, die Einsätze der Armee zur Unterstützung ziviler Behörden reduzieren sowie Bestände und Budget weiter reduzieren.

«Wir wollen wegkommen von der Logik, dass möglichst gross und möglichst teuer auch effizient ist», sagte die Berner Nationalrätin Evi Allemann. Sie fordert einen Truppenbestand von zunächst 80’000, mittelfristig aber 50’000 Mann. Laut Nationalrätin Barbara Gysi (SG) soll der Ausgabenplafond auf 3,5 Milliarden Franken reduziert werden. Als Kompromiss sei die SP aber bereit, Ausgaben von 4,1 Milliarden mitzutragen.

Im internationalen Bereich setzt die SP etwa auf ein Rahmenabkommen mit der EU für Friedensmissionen und Kooperationen in der Luftüberwachung. In einem Interview hatte Levrat vorgeschlagen, 1500 Soldaten permanent im Ausland einzusetzen.

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Die Redetexte von Barbara Gysi, Evi Alleman und Pierre-Alain Fridez sind auf der Website der SP online. Zu finden sind auch die Medienmitteilung und weitere Informationen der SP zum Thema, wie beispielsweise die nachfolgende Grafik:

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