Die SP verliert nach 68 Jahren ihren Sitz in der Schwyzer Regierung. Dafür gewinnt die SVP einen dritten Sitz dazu. Neu setzt sich die Exekutive aus drei Vertretern der SVP und je zwei der CVP und der FDP zusammen.
Vor vier Jahren hat die SVP die CVP im Kantonsparlament als stärkste Partei abgelöst. Nun hat sie sich auch im Regierungsrat als stärkste Kraft durchgesetzt. Bis vor zwei Jahren verfügte die CVP noch über drei Sitze in diesem Gremium. Die je zwei Sitze der Mitteparteien CVP und FDP entsprechen auch deren aktueller Grösse im Kantonsrat. Allerdings verpasste die CVP einen dritten Sitz nur knapp.
Für die SP allerdings brachte der Sonntag eine bittere Niederlage. Seit 1944 war sie ununterbrochen im Regierungsrat vertreten. Sie hatte in diesem Jahr das Handicap, den zurücktretenden Armin Hüppin ersetzen zu müssen. Der Jurist Patrick Schönbächler erreichte zwar ein beachtliches Resultat, doch wurde er ein Opfer des SVP-Anspruchs auf einen dritten Sitz.
Erfolg mit gemässigten Kandidaten
Für die SVP zahlte sich aus, dass sie auf gemässigte Kandidaten setzte. Bildungsdirektor Walter Stählin erzielte gar das mit Abstand beste Ergebnis. Mit André Rüegsegger erhält die Regierung nun wieder einen Juristen – angesichts der Schwyzer Justizaffäre wohl kein Nachteil. Erstmals seit 1996 sitzt mit der Unternehmerin Petra Steimen (FDP) auch wieder eine Frau im Schwyzer Regierungsrat.
Gewählt sind: Walter Stählin (SVP, bisher) mit 27’101 Stimmen; Othmar Reichmuth (CVP, bisher) 24’496; Kaspar Michel (FDP, bisher) 24’460; Kurt Zibung (CVP, bisher) 23’756; Andreas Barraud (SVP, bisher) 22’177; Petra Steimen (FDP, neu) 17’556; André Rüegsegger (SVP, neu) 17’523. – Nicht gewählt sind: Stefan Aschwanden (CVP) 17’283; Patrick Schönbächler (SP) 15’171.
Starke SVP im Kantonsparlament
Bei den Kantonsratswahlen hingegen muss die SVP erstmals seit den neunziger Jahren eine Niederlage einstecken. Sie verliert 6 der bisher 41 Sitze, bleibt aber stärkste Partei. Die CVP konnte ihren Besitzstand wahren, FDP und SP legten zu.
Für die erfolgsverwöhnte Schwyzer SVP ist das Resultat der Parlamentswahlen ernüchternd. Vor vier Jahren gewann sie gleich 14 Sitze dazu und stiess die CVP vom Thron. Nun scheint es, dass sie den Zenith überschritten hat.
Der Rückgang kam nicht ganz überraschend, bereits bei den Nationalratswahlen im vergangenen Jahr verlor sie bereits rund 15 Prozent der Stimmen. Dennoch bleibt sie klar die grösste Partei.
Erholt hat sich die FDP, die zwei Sitze zulegte. Auch die SP konnte wieder einen Sitz dazugewinnen. Und die CVP konnte den seit den neunziger Jahren anhaltenden Krebsgang endlich stoppen und ihre Mandate behalten.
Zu den Verlierern der Wahl gehören die Frauen. Sie stellen gerade noch 17 der 100 Sitze – 6 weniger als in der letzten Legislaturperiode.
Die neue Sitzverteilung im Kantonsrat: SVP 35 (-6), CVP 29 (unverändert), FDP 23 (+2), SP 10 (+1), diverse 3 (+3). Noch offen ist, ob und welchen Fraktionen sich die drei Parteilosen anschliessen werden.