Zehn Jahre nach den verheerenden Bombenanschlägen auf Pendlerzüge bei Madrid hat Spanien der 191 Todesopfer gedacht. In der Almudena-Kathedrale in Madrid versammelten sich Angehörige der Getöteten und Mitarbeiter der Rettungskräfte zu einer Gedenkmesse.
An der Zeremonie nahmen auch auch Mitglieder der Königsfamilie und der Regierung teil. Anschliessend steckten die Hinterbliebenen weisse Blumen in die Zypressen des Retiro-Parks und liessen 191 weisse Luftballons aufsteigen.
Von der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida beeinflusste Extremisten hatten am 11. März 2004 in vier Pendlerzügen mit Metallsplittern gespickte Bomben gezündet. Dadurch wurden 191 Menschen getötet und fast 1900 verletzt.
Im Zusammenhang mit den Anschlägen wurden 18 Menschen verurteilt. Die sieben Hauptverdächtigen hatten sich im April 2004 in einer Wohnung in Madrid selbst in die Luft gesprengt, um sich der Verhaftung zu entziehen.
Grosser Schmerz
Der 11. März 2004 habe sich in die Herzen aller Hinterbliebenen eingebrannt, sagte Ángeles Pedraza, die Leiterin des Vereins der Terror-Opfer, die bei den Anschlägen ihre Tochter Miriam verlor. «Jeden Tag wird der Schmerz grösser. Er wird uns für den Rest unseres Lebens begleiten.»
Spaniens Innenminister Jorge Fernández Diáz hatte am Montag erklärt, Spanien sei weiter im Visier islamistischer Extremisten. Das Land gehöre zu den «strategischen Zielen des globalen Dschihad», sagte Fernández Díaz. Nach Angaben des Innenministeriums wurden seit der Anschlagsserie 472 mutmassliche islamistische Extremisten festgenommen.