Uli Hoeness wird durch neue Zahlen belastet

Das Verschulden von Steuersünder Uli Hoeness wird nach neuen Zahlen immer grösser. Gemäss einer Steuerfahnderin hat Hoeness mindestens 27,2 Millionen Euro am deutschen Fiskus vorbeigeschleust.

Uli Hoeness hat keinen Grund mehr zu Optimismus (Bild: Si)

Das Verschulden von Steuersünder Uli Hoeness wird nach neuen Zahlen immer grösser. Gemäss einer Steuerfahnderin hat Hoeness mindestens 27,2 Millionen Euro am deutschen Fiskus vorbeigeschleust.

Das sind noch einmal 8,7 Millionen mehr als die vom Präsidenten und langjährigen Manager des FC Bayern München am Vortag eingeräumten 18,5 Millionen Euro, wie jetzt aufgrund von Informationen einer Steuerfahnderin aus Rosenheim am zweiten Tag des Prozesses vor dem Landgericht München klar wurde.

Dabei soll es sich sogar um eine «Best-Case-Rechnung» zugunsten von Hoeness handeln, wie die Steuerfahnderin betonte. Schon mit seinem Geständnis zum Prozessauftakt am Montag hatten Hoeness und seine Anwälte auch die Staatsanwaltschaft überrascht. Diese hatte dem 62-Jährigen in ihrer Anklage vorgeworfen, 3,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben.

Die Neuberechnung seiner Steuern aufgrund neu eingereichter Unterlagen für die Jahre 2003 bis 2006 ergab eine Steuerschuld von 23,7 Millionen Euro, erklärte die Steuerfahnderin. Dazu kommen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits in der Anklage aufgeführte weitere 3,5 Millionen Euro aus Kapitalerträgen für die Jahre 2007 bis 2009.

Die Verteidiger von Hoeness hatten erst am 27. Februar umfassende Dateien zu den Devisengeschäften ihres Mandanten abgegeben. Auf deren Grundlage führte die Steuerfahndung nun die Neuberechnung durch.

Nach den neuen Enthüllungen muss Hoeness mehr denn je eine unbedingte Haftstrafe befürchten. Aufgrund der komplizierteren Faktenlage dürfte es nicht schon am Donnerstag zu einem Urteil kommen.

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